Wie die Tentakel eines Krebses mit blinden Augen an den Enden erheben sich Teile der Straßenfassade dieses kürzlich eröffneten Kirchengebäudes in Rivas-Vaciamadrid, einer Stadt 15 Kilometer südlich von Madrid. Geplant vom Büro Vicens & Ramos aus Madrid, befindet sich der Bau in dem Ort Europas, dessen Einwohnerzahl in den letzten 20 Jahren am schnellsten angestiegen ist: von 500 Einwohnern im Jahr 1980 auf heute 61.000 Bewohner.

Die Kirche besteht aus einem Baukörper, der aus drei Fassaden gebildet wird und dem Verlauf der Straße folgt. Die nördliche Fassade, die sich zum Ende hin auf der einen Seite leicht abbiegt und dadurch spitz auf die Südfassade zuläuft, ist im Bereich des Kirchenschiffs symmetrisch zur Südfassade. Die dritte, östliche Fassade, hinter der sich der Altarraum befindet, zeichnet sich durch die expressiv geformten Fensteröffnungen aus, die der Altarwand eine indirekte Lichteinstrahlung verleihen, die wiederum den ganzen Kirchenraum in eine geradezu mystische Lichtstimmung taucht. Diese Wirkung wird noch verstärkt durch die konisch aufeinander zulaufenden Innenwände der Tentakel, die wechselseitig in Weiß und Gold getrichen wurden.

Während sich also der Kirchenraum und eine Tageskapelle im vorderen Bereich auf rechteckigem Grundriss befinden, wurden im hinteren, spitz zulaufenden Bereich Büroräume sowie die Wohnräume des Pfarrers platziert.
Beide Gebäudeteile sind miteinander durch eine Außenhülle aus Cortenstahl verbunden.

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