Diesen Frühling werden die New Yorker mit dem „Deutschen Kettensägenmassaker“ und anderen Filmen von Christoph Schlingensief konfrontiert: Ab März zeigt das MoMA als zweite Station die große Schlingensief-Ausstellung, die bis vor kurzem in Berlin zu sehen war. Im Sommer soll wie in den Jahren zuvor wieder eine temporäre Installation für Aufmerksamkeit – und Schatten – sorgen. Gestern gab das MoMA PS1 in New York bekannt, welche jungen Architekten in der Reihe „Warm Up“ den Innenhof in diesem Sommer bespielen werden.
Mit dem organisch geformten Entwurf „Hy-Fi“ konnte sich das Studio The Living von dem New Yorker Architekten David Benjamin in dem diesjährigen Young Architects Program YAP durchsetzen. Biologische Technologien bilden die Basis für die temporäre Installation.
Der aus Ziegeln gemauerte Baukörper soll eine „vertraute und doch völlig neue Struktur in der Skyline der Glastürme von New York“ werden, so Benjamin. Als kühler Rückzugsort für die Besucher während der heißen Sommertage geplant, soll der Rundturm aus zwei neuen Baumaterialien ausgeführt werden: Die Architekten kombinieren organische Ziegel, die aus Maisstroh und speziellen Wurzeln hergestellt werden, mit reflektierenden Ziegeln, die erst kürzlich von der Firma 3M entwickelt wurden. Während die organischen Steine im unteren Bereich angeordnet sind, sollen die reflektierenden im oberen Bereich das Licht nach unten scheinen lassen. Damit invertiert die Installation die Logik der tragenden Ziegelbauweise und schafft einen der Schwerkraft trotzenden Effekt. Ziel der Architekten ist es, ein kühles Mikroklima zu schaffen, indem die kühle Luft am Boden bleibt und die heiße Luft noch oben gedrückt wird – gleichzeitig sorgen die Lücken zwischen den Ziegeln für Lichteffekte an den Innenwänden.
„Das diesjährige Siegerprojekt ist die erste Struktur mit einer Kohlendioxid-Emission nahe Null in der Bauphase und darüber hinaus auch noch zu 100 Prozent recycelbar“, lobt MoMA-Kurator Pedro Gadanho.
Die Reihe „Warm Up“ findet 2014 bereits zum 15. Mal statt – im vergangenen Jahr war die „Party Wall“ aus Skateboardresten von CODA in dem Innenhof aufgebaut; 2012 hatte das New Yorker Studio HWKN Hollwich Kushner mit der riesigen blauen sternförmigen Skulptur „Wendy 2.0“ und 2011 Interboro (ebenfalls aus New York) mit den weißen baldachinartigen Stoffbahnen „Holding Patterns“ für Abkühlung gesorgt.
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