RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Neue_Galerie_in_Kassel_von_Staab_2382403.html

22.11.2011

Zurück zur Meldung

Drei Farben Weiß

Neue Galerie in Kassel von Staab


Meldung einblenden

Neue Wände für Max Ernst, E. L. Kirchner und Joseph Beuys: Die Neue Galerie in Kassel ist saniert und wird am Freitag nach fünfjähriger Schließung wiedereröffnet (siehe BauNetz-Meldung zur Fertigstellung vom 14. September 2011). Zur Eröffnung zeigen wir neue Bilder des fertigen Projekts.

Verantwortlich für Neuordnung, Sanierung und Instandsetzung zeichnet das Berliner Büro Staab Architekten, das in der documenta-Stadt Kassel in diesem Jahr auch das Besucherzentrum am Herkules realisiert hat (siehe BauNetz-Meldung vom 14. Juni 2011).

Das Museumsgebäude an der Schönen Aussicht oberhalb der Karlsaue wurde 1877 nach Plänen des Architekten Heinrich von Dehn-Rotfelser gebaut; mit seinen 90 Metern Länge ist es eine kleinere Version von Leo von Klenzes Alter Pinakothek in München (1826–1836), die der Neuen Galerie zum Vorbild diente. Auch Kassel sollte eine Gemäldegalerie mit Oberlichtsälen und seitlich angeordneten Seitenlichtkabinetten erhalten.

Während die Sandstein-Fassade der Neuen Galerie über die Jahre im Wesentlichen erhalten blieb und von den Architekten lediglich saniert wurde, ist das Innere des Museums durch Umbaumaßnahmen verzerrt worden. Um beide Etagen für Ausstellungen nutzen zu können, wurde 1972 im südwestlichen Kopfteil ein zweites Treppenhaus eingebaut. Dieses haben Staab Architekten nun wieder rückgebaut und durch seitliche Nottreppenhäuser ersetzt, um die Oberlichtsäle zu erweitern. Ergänzt wird die Erschließung durch eine neue Rampen- und Treppenanlage im nordöstlichen Kopfbau, die einen barrierefreien Zugang in die Galerie über die sogenannte „Schöne Aussicht an der Karlsaue“ bildet.

Der Eingang ist als Foyer gestaltet, das alle drei Ebenen durch zwei diagonal verschränkte Lufträume für die Besucher erfahrbar machen soll. Neben diesen Maßnahmen haben die Architekten des Weiteren eine Tageslichtdecke im Obergeschoss installiert. Das Zentrum des Hauses bilden weiterhin die Künstlerräume von Joseph Beuys und Ulrike Grossarth, umgeben von den Seitenlichtkabinetten und der Wandelhalle, welche den Rundgang schließt.

Wer nun die Neue Galerie betritt, den erwartet ein moderner Museumsbau mit offenen, hellen und schlicht gestalteten Ausstellungräumen. Staab Architekten haben den historischen Ausstellungsbau jedoch nicht in einem bloßen White Cube umgewandelt, sondern behutsam seine architektonischen Qualitäten herausgearbeitet. Sie überzeugen neben den zeitgemäßen Raumsequenzen mit einem Farbkonzept, an dem die Besucher die verschiedenen Sammlungen ablesen können. Die Räume für das neunzehnte Jahrhundert zeigen sich in einem dunklen Grau, helles Grau und Weiß findet sich in den übrigen Bereichen. Das Untergeschoss der Neuen Galerie ist für Wechselausstellungen vorgesehen – zur Eröffnung stehen hier ein mehrere Meter langes Schiff sowie die documenta-Stühle von Ai Weiwei.

Die Neue Galerie ist das erste Museum, das im Rahmen der Neuordnung der Museumslandschaft Kassel fertig gestellt wird. Insgesamt investiert das Land bis 2017 für das Programm über 200 Millionen Euro, darunter fallen u.a. auch die Sanierung des Herkules sowie Neubau des Deutschen Tapetenmuseums.

Wiedereröffnung: Freitag, 24. November 2011
Tag der offenen Tür: Samstag, 25. November 2011
Ort: Neue Galerie Kassel, Schöne Aussicht 1, 34117 Kassel


Zum Thema:

Ein Projekt von Staab Architekten bei Designlines.


Auf Karte zeigen:
Google Maps


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

Adelssen | 26.11.2011 13:22 Uhr

Leichte Hand

Mit scheinbar leichter Hand und ohne Aplomb sich auf Vorhandenes einlassend und dennoch eigenständig gestaltet. Ästhetisch der Nutzung angemessen. Sehr schön.

4

hanspeter | 25.11.2011 00:13 Uhr

...

ich finde eigentlich jedes von ihnen gezeigt foto in sich schön- aber es kommt für mich dabei kein stimmiger gesamteindruck heraus. das (sicherlich reizend verschränkte) treppenhaus ist dann doch etwas weit von der strengen klarheit des bauwerks entfernt, meiner meinung nach. bin gespannt, ob der in realität dann doch entsteht.

3

Lamaa | 22.11.2011 17:39 Uhr

Alt und Neu

Ist wirklich sehr schön geworden,
ein rücksichtsvoller Umgang mit dem Bestand,
schönes Beispiel für Alt und Neu,
toll!!

Herzlichen Glückwunsch an alle Planungsbeteiligte und Firmen.

2

johnson | 22.11.2011 17:35 Uhr

...

freu mich auf freitag!

1

Rolf | 22.11.2011 16:03 Uhr

Super!

Staab at its best!
Mal wieder ein wunderschöner Bau vom besten deutschen Architekten!
Und der Beweis, dass man auch hierzulande höchste Qualität produzieren kann.
Weiter so!

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

23.11.2011

Das andere Gotteshaus

BDA-Montagsgespräch in Köln

22.11.2011

Höhenversatz und Raumsequenzen

Burger Rudacs gewinnen Ballettschule in Stuttgart

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?