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09.10.2012
Bücherberg in Spijkenisse
Neue Bibliothek von MVRDV
Im niederländischen Spijkenisse nahe Rotterdam haben MVRDV ein Quartier aus 42 Wohnhäusern und einer Bibliothek fertig gestellt. Die Typologie und Materialität der Neubauten sind an alte niederländische Bauernhäuser angelehnt: eine Reminiszenz an die landwirtschaftlich geprägte Geschichte des Ortes.
Das Zentrum der mit Klinkersteinen verkleideten Bauten bildet die neue Bücherei mit einem innen liegenden „Berg aus Büchern“. Das Dach des Hauses ist verglast und soll den Nutzern ein Open-Air-artiges Leseerlebnis bieten. Außerdem wünschen sich die Architekten, dass Blicke von außen ins Innere gelenkt werden und so eine Art architektonische Einladung ausgesprochen wird, das Gebäude zu betreten und zu lesen. Dem Vorwurf, dass die Bücher durch Sonnenlicht beschädigt werden, widersprechen MVRDV mit dem Argument, dass Bibliotheksbücher durch den Verschleiß ohnehin eine mit durchschnittlich vier Jahren geringe Lebensdauer hätten.
Die Anordnung der Bücherregale folgt der Gebäudeform: Sie sind wie eine Pyramide im Inneren gestapelt. Der Besucher kann den Berg erklimmen und oben angekommen in einem Café die aufgelesenen Bücher durchstöbern. Im Sockel des „Bergs“ liegen funktionale und kommerzielle Bereiche wie Büros und Ladengeschäfte.
Auch im Detail haben MVRDV auf die Referenz an das „niederländische Dorf“ geachtet: Die Regalwände wurden aus recycelten Blumentöpfen gefertigt. Von Vorteil waren dabei nicht nur die Kosteneinsparungen, sondern auch ihre feuerbeständige Konsistenz.
Fotos: Jeroen Musch
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