Saint Denis, nördlich von Paris gelegen, gehört zu den von Großssiedlungen geprägten Vorstädten, in denen die Architektur mitverantwortlich für soziale Unruhen gemacht wird. Stadtplaner und Architekten reagieren darauf, beispielweise mit der Entwicklung des neuen Quartierts Landy-Pleyel, wo kürzlich eine Bibliothek mit Archivräumen des Pariser Büros Antonini + Darmon Architectes eröffnet wurde.

Das Gebäude liegt direkt gegenüber einer Zirkusschule – die Architekten wollten auf deren simpel-freundliche Architektur reagieren und zugleich mit einem zeitgenössischen Entwurf zur Verbesserung der (kulturellen) Infrastruktur beitragen. Sie sehen ihre schlichte Kiste als Herz und Gedächtnis der Bibliotheken der gesamten Kommune. Verkleidet ist sie mit zierlichen vertikalen Holzlatten. Die Dreigeschossigkeit lässt sich klar ablesen, der Kubus wirkt kompakt und leicht zugleich.

Im Erdgeschoss liegen der Empfangsbereich und die Garage für die Busse, die als mobile Bibliotheken von hier aus starten. Über einen zentralen Erschließungskern sind alle anderen Bereiche direkt erreichbar. Im ersten Stock befinden sich Archivräume und Gemeinschaftsflächen. Im dritten Geschoss reihen sich Verwaltungs- und Seminarräume um einen offenen Innenhof. Die Atmosphäre beschreiben die Architekten als klösterlich; außerdem fällt durch den Einschnitt viel Tageslicht in die Innenräume. Einen Ort für Begegnungen und Geselligkeit wollten die Planer hier etablieren.

Fotos: Luc Boegly

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