In Dresden wurden am 10. Juni 2002 die Pläne für einen Neubau am Neumarkt vorgestellt. Das Stuttgarter Büro Behnisch, Behnisch & Partner (Günter Behnisch, Stefan Behnisch, Günther Schaller) haben im Auftrag der Investoren Lagrein und Kraft ein Gebäude an der Frauenstraße entworfen, das neben Läden und Büros auch Cafés und Wohnungen aufnimmt.
Das fünfgeschossige Haus entwickelt nach außen, zu den umgebenden historischen Straßenräumen hin, eine vom Innenraum unabhängige Fassade. Diese nimmt, als Lochfassade ausgebildet, Bezug auf die historischen Nachbarn. Vor die Fensteröffnungen gehängte, im Randbereich bedruckte Glasscheiben und gefärbte Fensterleibungen sollen, so erläutert Günther Schaller, „mit Mitteln unserer Zeit an den Reichtum der Barockfassaden“ anknüpfen.
Das Gebäude wird über eine innere öffentliche Passage erschlossen, die Alt- und Neumarkt fußläufig miteinander verbinden soll. Besondere Bedeutung wird den Gebäudeecken zum Neumarkt (Frauenkirche) und zum Altmarkt zukommen. Auf die Tatsache, dass der historisch geschlossene Block zum Altmarkt aufgrund einer vorhandenen Wohnbebauung nicht wieder hergestellt werden kann, antwortet der Entwurf mit einer „Ästhetisierung des Bruchs“. Die an dieser Stelle offene, transparente Fassade soll durch innen und außen vorgelagerte Schichten weiter aufgelöst und differenziert werden.
Insgesamt soll die neue Anlage nicht wie ein Haus, nicht wie eine homogene Blockrandbebauung wirken, sondern - analog zur barocken Stadt - den Eindruck einer Parzellenstruktur erzeugen.