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02.08.2013

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Zwischen zwei Maßstäben

Neubau von ksg in München


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An einer Kreuzung im Münchner Stadtteil Obergiesing befand sich bis vor kurzem ein altes Hertie-Kaufhaus aus den 50er Jahren. Nun haben an dieser Schnittstelle zwischen zwei städtischen Maßstäben Kister Scheithauer Gross (ksg, Köln) ein fünfgeschossiges Geschäftshaus realisiert – der Entwurf stammt aus einem 2010 entschiedenen Wettbewerb.

Der Neubau steht an der Kreuzung, an der die kleinteilige, pittoreske Bebauung der Feldmüllersiedlung – einer zwischen 1830 und 1860 erbauten, aus zweigeschossigen Kleinhäusern mit Satteldächern bestehenden Wohnsiedlung – auf den urbanen, hochgeschossigen Bereich am Tegernseer Platz trifft. „Kernthema des Entwurfes ist das Zusammentreffen dieser unterschiedlichen Maßstabsstrukturen“, erläutert Johannes Kister. „Das Konzept wird in der Übereck-Perspektive sichtbar. Die Bauflucht der Tegernseer Landstraße wird fortgeführt und am Eckpunkt Ichostraße mit einem Geschoss überhöht. Die turmhafte Ausprägung der Ecke geht in der Ichostraße in einen Duktus von Hausfassaden über. Die Geschossigkeit der Ichostraße wird in die Tegernseer Landstraße überführt.

Dabei möchte die rhythmisierte Lochfassade den gesamten Neubau optisch zusammenfassen und zur Gebäudeecke hin, wo der Wechsel zwischen Offenem und Geschlossenem dichter wird, für einen plastischen Abschluss sorgen.

Auf dem rund 2.000 Quadratmeter großen Grundstück ist ein Büro- und Geschäftshaus mit Einzelhandelsflächen im Untergeschoss, Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss sowie Büroflächen in den Stockwerken zwei bis fünf entstanden. Da das Untergeschoss aus Einzelhandelsflächen besteht und so kein Platz mehr für eine Tiefgarage war, haben die Architekten das Parken kurzer Hand in das 2. Obergeschoss verlegt.

In einem mit goldfarbenen Metallelementen verkleideten Anbau sind Gewerbe- und Lagerflächen untergebracht. Auf die Frage, warum Gold, antwortet Johannes Kister: „Durch die besondere Materialität wollten wir die scheinbare Rückseite des gewerblichen Gebäudes – die oft zu kurz kommt – aufwerten. Zudem war es die Idee, den skulpturalen Charakter durch die an Bronze angelehnte Metallic-Optik zu betonen.“

Fotos: ksg, Yohan Zerdoun



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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

hotte | 04.08.2013 23:53 Uhr

es allen recht machen wollen...

Sieht so aus als wolle man es allen Recht machen und dann scheitert man doch.
Sicher besser als das Meiste was zur Zeit so entsteht - aber ein bißchen mehr Ruhe hatte gut getan.

3

mehr mut zu architektur | 03.08.2013 15:31 Uhr

Kontextuelle Verfehlung

Dieses neue Gebäude befindet sich in dem Stadtteil Giesing - einem ehemaligen Arbeiterviertel. Das Grundstück liegt in einer sehr heterogenen bunten Stadtstruktur, wie oben beschrieben.
Dieser neue Monolith will sich abheben und hebt sich ab. Für mein Empfinden allerdings leider im Negativen. Er nimmt keinerlei Bezug zu seiner Nachbarbebauung und dem Quartier auf - der städtische Kontext spielt keine Rolle. Die Formensprache der Architektur bleibt beliebig, der Sockelbereich abweisend.
Eine städtebauliche und architektonisch vertane Chance für eine ortsspezifisch und markante zeitgenössische Architektur. Schade!

2

°_° | 02.08.2013 18:08 Uhr

Der Zusammenhang...

...zwischen dem Hauptgebäude und den goldenen Lagerräumen fehlt mir völlig. Der 'Anbau' sieht für sich genommen zwar schick aus, aber leitet sich für mein Empfinden überhaupt nicht logisch her. Der Versuch mit Hilfe von einem Fallrohr und einer Dachrinne dann doch eine Minimalverbindung herzustellen, wirkt zu schwach. Ohne den Ort zu kennen scheint auch das weiße Hauptgebäude keine sehr harmonische Beziehung mit seiner Umgebung einzugehen.

1

wumi, das biest | 02.08.2013 16:40 Uhr

ecklösung und kleine schwester.

KSG Projekte finde ich immer schön - ausnahmlos, mit dieser Ausnahme: Die Fassadentapete (tanzende Fenster: hatten wir das nicht in letzter Zeit schon häufiger?) klemmt am Anschluß zum Nachbargebäude, an der Ecke und im Anschluß an das Mützenhaus. Der Sockel sägt dem darüberliegenden Volumen die Füße ab. Un das goldene Blechdings schreckt vor den Fahrradständern zurück. Von all dem verwirrt taucht eine Nottür aus dem Nichts auf.

 
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