Noch steht sie etwas einsam da, die neue Iglesia de le Consolación im andalusischen Córdoba, die im April fertig gestellt wurde. Von dem Eckgrundstück aus sieht man hauptsächlich Freiflächen und Wiesen; der Rest des zukünftigen Wohngebiets ist noch unbebaut. Es ist ein schlichter Bau, von weitem könnte er auch eine moderne Fabrikhalle sein – kleine Bäumchen umsäumen das weiße Gebäude zur Straßenseite. Entworfen wurde der ungewöhnliche Kirchenneubau von den Architekten Vicens + Ramos, einem jungen Büro aus Madrid.

Die Kirche setzt sich aus zwei Baukörpern zusammen: einem liegenden und einem hochhausähnlichem Turm. Für die Fassade haben die Architekten weiße Betonfertigteile mit einer geriffelten Oberfläche gewählt, die sich horizontal übereinanderschichten – dadurch wirkt der Sakralbau sehr reduziert, aber auch etwas nackt. Der Glockenturm wurde unauffällig in einem schmalen Streifen des Kirchenturms integriert, prominent hängt das Kreuz an der Stirnseite.

Innen zeigt sich der indirekt belichtete Sakralbau ebenfalls weiß und schlicht; das Zentrum des Altarraums akzentuiert ein goldenes Wandstück. Auffallend ist die konvex gekrümmte Decke in dem dreigeschossigen Kirchenschiff, die sich von der Vorhalle – dem Presbyterium – aus bis zur Haupthalle in die Höhe streckt. Als akustisches Gestaltungselement soll sie eine besondere Atmosphäre schaffen und die unterteilte Gebäudestruktur vereinheitlichen. Wie eine Wolke zieht sie sich durch den Kirchenraum, bis sie sich in Höhe des Turmfensters auflöst.

Die gesamte Kirche wird von diffusen Lichteinfall bestimmt. Auf prunkvollen Schmuck und Verzierungen wurde verzichtet, dafür wurde in der Kirche zeitgenössische sakrale Kunst inszeniert – am Altar findet sich das heilige Sakrament von Cesar Barrio, die Deckenbemalung stammt von den Künstlern Pablo und Jaime Ramos und die Kruzifixe von Javier Margarit.

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