Das hätte auch Le Corbusier gefallen: Wie in der Unité in Marseille spielen ab morgen auch in Hamburg Kinder auf dem Dach eines Neubaus. Die Katharinenschule wird am 11. September 2009 inmitten des Baustellen-Ambientes der Hafencity eröffnet – inklusive Schulhof auf dem Flachdach. Der Entwurf der „Hafencity-Schule“ stammt von dem Hamburger Architekturbüro Spengler Wiescholek. Sie erläutern ihren Entwurf:
„Standort der Grundschule ist das Baufeld 5 am Sandtorpark. Über die schulische Nutzung hinaus sind hier eine Kindertagesstätte und ein Hort mit Mensa, die von allen drei Einrichtungen genutzt wird, entstanden. Oberhalb der Kita konnten ferner 30 Wohnungen, verteilt auf sechs Geschosse, realisiert werden. Die Schule ist mehrgeschossig, kompakt und städtisch.
Die Turnhalle wurde, statt flächenverbrauchend auf dem Gelände zu stehen, so in die Kubatur integriert, dass ein energetisch sinnvolles Volumen entsteht. Sie lässt aufgrund einer separaten Erschließung die Mehrfachnutzung durch Sportvereine in den Abendstunden und an Wochenenden zu.
Die Schule bietet ein vielfältiges Freiraumangebot: einen erdgeschossigen Schulhof, der teilweise überdacht ist und auch bei Regen den Aufenthalt
im Freien zulässt, und einen ‚grünen‘ Schulhof als Dachgarten mit einem
umlaufenden, mit Weinreben bewachsenen, absichernden Rankgerüst. Hier können die Schüler Erfahrungen mit Pflanzen sammeln, den Wechsel der Jahreszeiten beobachten und auch ernten.
Der Baukörper der Schule erhält sein charakteristisches Erscheinungsbild durch spielerisch schräge Fensterleibungen, die das Gebäude von den umliegenden Wohn- und Bürogebäuden unterscheiden. Die Fassade ist in grauem Klinker gehalten, die Fenster sowie die Rahmung des Dachgartens bestehen aus honigfarbenem Holz.
Im Innern wurde besonderer Wert auf eine gute Orientierung, kurze Wege und viel Licht gelegt. Im Erdgeschoss befindet sich, mit Ausrichtung zum Park, die zweigeschossige Aula, die gleichzeitig als Pausenmehrzweckhalle genutzt wird.
Hier liegen ferner Mensa, Hort und Kita. Im ersten OG, mit Blick in die zweigeschossige Halle, ist die Vorschule platziert.
Ab zweitem OG gruppieren sich die Klassenräume um das nach oben offene Atrium, welches durch alle Geschosse reicht. Es ist im Erdgeschoss zur Seite hin offen, so dass eine natürliche Thermik Frischluft in die angrenzenden Räume leitet.“
Zum einem Tag der Offenen Tür steht der Neubau am Samstag, 12. September 2009, 11-16 Uhr allen neugierigen kleinen und großen Kindern offen.
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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Hamburger | 10.09.2009 18:07 UhrKiTa
Schönes und passendes Gebäude für eine Kita. Auch wenn er von angeblichen Architekturprofis immer wieder gerne kritisiert wird, kann ich das nicht nachvollziehen. Es ist ein Gebäude mit Kita, Sporthalle, Grundschule, gemeinsamen Mensa und einem wirklich interessanten Spielplatz auf dem Dach. Auch die Lage ist nicht die günstigste. Der Bau ist schön vollendet und scheint dennoch interessant zu sein, auch wenn es mit Sicherheit keine Architekturikone wird.