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20.02.2017
Feuerwache in Gold
Neubau von Pedevilla in Südtirol
Für Zaha Hadid war die Vitra-Feuerwache eine Art Feuerprobe. Mit diesem ersten Realisierungsauftrag begann ihre Karriere als bauende Architektin. Für Pedevilla Architects aus Bruneck in Südtirol wird diese Bauaufgabe zu einer Art Spezialität: Nachdem ihre Feuerwache in Vierschach gerade mit dem German Design Award 2017 „vergoldet“ wurde, präsentieren sie nun eine weitere, ebenfalls monochrome Feuerwache in der Gemeinde Sand in Taufers – dieses mal ganz in Gold.
Mit der Planung des goldenen Neubaus wurde bereits 2007 begonnen. Er erreicht nicht ganz die konstruktive Klarheit und funktionale Besonderheit der sogenannten „Rose von Vierschach“, die zwischen 2011 und 2016 entstand. Während der rosenrot-pigmentierte Beton in seiner monolithischen Anwendung die Dämmfunktion gleich mit übernimmt, versteckt sich zwischen Rohbau und grobem Goldputz eine Dämmschicht.
Die Jugendfeuerwehr übernimmt im Dorf eine wichtige Funktion, denn sie ist Anlaufstelle für die Heranwachsenden in ihrer Freizeit. In Vierschach übernimmt die Feuerwache eine besonders ausgeprägte Rolle für die Dorfgemeinschaft: Hier gibt es einen eigenen kleinen Veranstaltungssaal, der – im Kontrast zu den robusten Oberflächen des Feuerwehrbetriebes – mit seiner Holzauskleidung ein wohnliches Ambiente bietet. In Sand in Taufers bot sich das alte Haus der Freiwilligen Feuerwehr durch seine zentrale Lage als „Jugendclub“ an und wurde auch so genutzt. Der goldene Neubau liegt nun eher außerhalb – nur so konnte ein ausreichender Übungsplatz vor dem Gebäude realisiert werden. Trotzdem integrierten die Architekten auch hier im Obergeschoss einen kleinen Raum für die Jugendfeuerwehr. Außerdem ist ein kleines Museum für erhaltenswerte Ausrüstungsgegenstände vorgesehen.
Auf skulpturale Elemente, wie die monochrome Wendeltreppe der Vierschacher Feuerwache, wurde in Sand in Taufers verzichtet. Der Sonnenschutz aus Streckmetall und die Lichtstreifen an den Unterzügen der Hallendecke bilden neben der Putzstruktur die einzigen Ornamente dieses „Zweckbaus“, bei dem die Architekten – im Gegensatz zu Hadid – bewusst auf „überflüssige Gestaltungsmerkmale“ verzichtet haben wollen. Ob die Architektur wirklich den „optimalen und effizienten Ablauf eines Einsatzes entscheidend beeinflusst“, können nur die Feuerwehrleute selbst beurteilen. (dd)
Fotos: Gustav Willeit
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