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03.01.2011

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Bürobalken

Neubau von HdM bei Basel eröffnet


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Das neuste Projekt der Baseler Architekten Herzog & de Meuron ist in der Hektik der Vorweihnachtszeit etwas untergegangen: Am 10. Dezember wurde im schweizerischen Allschwill (Kanton Basel-Land) nach gut dreieinhalb Jahren Bauzeit der sechsgeschossige Bürobau des Pharmakonzerns Actelion Pharmaceuticals fertig gestellt und eröffnet. Das 27.500 Quadratmeter große Actelion Business Center bietet Platz für rund 350 Mitarbeiter und ist nun das neue Kernstück des wachsenden Konzerns in Allschwil.

Die Architekten erläutern: „Der offene Stahlbau besteht aus spektakulär übereinander gestapelten Trägern – jede Etage ist unterschiedlich ausgelegt. Was zufällig aussieht, liegt jedoch einer strengen Gesetzmäßigkeit zugrunde: In den vier Eckpunkten, wo die ‚Bürobalken‘ jeweils zusam­mentreffen, entstehen Kernzonen, über die das gesamte Gebäude erschlossen wird. Hier verbinden Lifte und Trep­pen die einzelnen Etagen miteinander. So entstehen natür­liche Kommunikationszonen, in denen sich die Wege der Mitarbeiter kreuzen. Diesen Begegnungszonen sind die Teeküchen, Besprechungs- und Schulungsräume ange­gliedert.

Die Glasfassaden der einzelnen Balken ermöglichen Kom­munikation durch Sichtkontakt und unterstreichen die Transparenz nach innen und außen, nach oben und unten. Um diese Offenheit durchgehend zu gewährleisten, wur­den alle Installationen in Böden und Decken verlegt und auf eine Unterbringung von Leitungen in den Wänden ver­zichtet.

Durch das Stapelprinzip entstehen freie Dachflächen, die mit Gräsern bepflanzt oder, wie im dritten und fünften Stock, als Dachterrassen konzipiert sind. Das Thema ‚Kommunikation und Offenheit‘ findet seine Fortsetzung in der durchgängigen, kreuzförmigen Ein­gangshalle.
Zentraler Punkt in der Halle ist die Rezeption. In den vier offenen Seitenflügeln befindet sich das Audi­torium für 120 Personen, das sich zum Innenhof öffnende Personalrestaurant mit 230 Plätzen, die Cafeteria, Bespre­chungs- und Schulungsräume und eine offene, variable Fläche für Veranstaltungen.“

Insgesamt 3,8 Kilometer misst das Stahlfach­werk; rund 2.500 Tonnen Stahl wurden in dem Neubau verarbeitet. Je nach den statischen Erfordernissen sind die Stäbe des Fachwerks gerade, K- oder X-förmig. Aus Brandschutzgründen wurde die Stahlkonstruktion mit Gips verkleidet und weiß gestri­chen. Auf diese Weise soll laut den Architekten das „luftige Erscheinungsbild“ des Gebäudes betont werden.

Mitte Dezember stellten Herzog & de Meuron übrigens auch ihre neuen Pläne für einen weiteren Neubau der Pharmaindustrie vor (siehe BauNetz-Meldung vom 16. Dezember 2010). Das Hochhaus des Konzerns Roche in Basel wird zwar bei weitem höher, jedoch viel dezenter als das Actelion Business Center, das stark an das ebenfalls gestapelte Vitra-Haus in Weil am Rhein erinnert (siehe BauNetz-Meldung zur Fertigstellung vom 19. Februar 2010). Zeigt, dass Herzog & de Meuron nicht nur mit ihren Baukosten, wie aktuell z. B. für die Bedruckung der Fassade der Hamburger Elbphilharmonie, sondern auch mit Entwürfen abseits der Kulturbauten immer wieder für Überraschungen sorgen.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

16

falken | 02.02.2011 19:10 Uhr

enttäuschend

A/V-Verhätltnis hin oder her:
Es sieht aus, als wenn jemand das Modell zerstört hat.
Formal missgelungen.
Die Alten Hasen wissen nicht mehr so ganz, was sie tun.
Neulich in Hanburg bekam ich einen Schreck.
Ich fuhr in der S-Bahn an der von Außen fast fertigen ELB-Philharmonie vorbei. Ich zuckte und fragte verstört einen Hamburger : "Ist es das? ... die ELB-Phil ...?"
"Ja das ist sie. 6 mal so teuer wie geplant ...."
Das hat sich wirlich nicht gelohnt.

15

repsetk | 05.01.2011 11:57 Uhr

A/V ist auch nicht alles

leider argumantiert man gerne mit so griffigen parametern, ohne das ganze zu sehen. ich glaube nicht, dass das gebäude eine soviel schlechtere klimabilanz hat als seine nachbarn. ausserdem ist jedes irgendwo in die landschaft hingestellte mit dem label "super-nachhaltig!!!" versehene mega-projekt um längen schlechter in der GESAMTbilanz. da lob ich mir doch eine aussergewöhnliche gestaltung mitten in der stadt. und HdeM schaffen es einfach immer wieder, einfache grundelemente in eine spannungsvolle komposition zu bringen. so auch hier. sehe da eine konsequente fortentwicklung ihres frühwerks. hadid hätte das im leben nicht besser, sondern schlechter gemacht, und garantiert teurer. hier wird nämlich MIT der struktur gearbeitet, und nicht nur mit der hülle GEGEN diese.

14

JuiceMajor | 05.01.2011 11:11 Uhr

I am disappointed

I was thinking, how could anyway designed something like this. I only then noticed that this is by one of my favourite architect studio H&DeM. Imagine my disappointment!

Not their best work!

13

rli | 04.01.2011 18:00 Uhr

bürobalken

+# kompromissbereite lockere kreativität #+

12

Timderarchitekt | 04.01.2011 11:11 Uhr

Effizienz ...

Mal ganz abgesehen vom Volumen / Hüllfläche - Verhältnis (und Kugeln baut Ihr doch auch alle nicht) ... ein Flächenverbrauch von <80m² pro Mitarbeiter - das ist deutlich. Respekt!

Egal ob brutto oder netto - so richtig kompakt ist das nicht. Mit 'üblichen' Maßstäben kann man dieses Gebäude wohl einfach nicht messen. Und daran kann auch nicht alleine der Architekt Schuld sein.

(`Werde aber gerne dieses Beispiel heranziehen, wenn sich das nächste Mal die Makler und andere 'Flächeneffizienz-Experten' wieder anstellen, nur weil man mal über 25m² je Mitarbeiter 'verbraucht' hat)

Auf ein frohes Neues also!

11

archi | 04.01.2011 10:59 Uhr

diesmal...

... ohne Satteldächer!

10

Peter S. | 04.01.2011 06:58 Uhr

...

Das gebaeude verkoerpert alles wovor uns unser Bauphysik Prof uns immer gewarnt hat.
Wo sind eigentlich die Dachgaerten? alles was ich sehe ist die uebliche kiesschuettung...

9

medium | 03.01.2011 23:02 Uhr

...

Ja, das Bauwerk fällt auf! Glückwunsch an die Architekten die das Unbaubare baubar gemacht haben. Leider bringt das einem guten Architekten, der neben formalen Spielereien auch noch kostenbewusst planen muss wenig. Das HDM unter kostendruck so wenig zustande kriegen wie jedes andere x-beliebige Büro zeigt sich am Roche-Hochhaus in Basel.
Bitte liebe Baunetz-Redaktion verzichten Sie in diesem Jahr etwas auf diese ganzen Blender und Schaumschläger aus der Oberliga. Zeigen Sie uns stattdessen etwas mehr bodenständiges Mittelmaß, von dem ein kleiner Architekt was lernen kann. Interessante Konstruktionen, feinfühlige Materialwahl und überzeugende Konzepte. Und hinterfragen Sie kritischer die Aussagen der Architekten.

8

rotho | 03.01.2011 22:48 Uhr

materialquälerei

remko, es stimmt. zaha hätte es besser gemacht, sie haette aber auch beton genommen.eins skulptur erfordert ein anderes material, schade um eine gute idee.

7

Gabor | 03.01.2011 20:46 Uhr

HdeM neu

ja auch ich war ein bekennender HdeM-Fan. Ich teile zum einen die Meinung meiner Vorkommentatoren und dennoch: dieser Bau zeigt oder bessergesagt rückt das in den Vordergrund was wichtiger ist, als der, leider überwiegend vom Fassadendesign und Renderingswahn geprägte Formalismus der letzten "Kisten-Decade". Es geht um Raum, um Bewegung im Raum, im Zwischenraum, um Leerraum mit besonderer Qualität, abseits jedweder Formalismus. Und dafür bekommt der Bau bei mir 10 Punkte. Hierzu ein Verweis auf ein Büchlein namens "What moves architecture in the next 5 years?" Hrgs. vom GTA Verlag (ETH Zürich). Auf jeden Fall schaffen HdeM immer noch zu überraschen, im Vergleich zu Hadid, die leider nichts anderes ausprobieren kann, als das was die Welt von Ihr erwartet. HdeM kümmert das ehrlichegsagt überhaupt nicht. Sie sind frei, im Gegensatz zu Foster, Gehry, Koolhaas, Ingenhoven, und anderen Ikonen des internationalen Architekten Cirkus.

6

Peter | 03.01.2011 19:20 Uhr

Büromikado

Ich darf mich den Vorrednern anschließen - HdM waren schon _deutlich_ besser. Gerade bei diesem schwer nachvollziehbaren gestalterischen Konzept ist das Hüllfläche-Volumen-Verhältnis hier alles andere als leicht zu begründen. Das ist ressourcenverschwendende, eitle und selbstgefällige Architektur. Man sollte nicht alles tun, was technisch möglich ist.

Beim Anblick dieses monströsen Stahlhaufens wünscht man sich glatt die Swissbox zurück.

5

rbkn | 03.01.2011 17:37 Uhr

a/v-wert

es handelt sich hier offensichtlich um den excelent gelungenen versuch, einem bauprogramm eine möglichst grosse oberfläche zukommen zu lassen. chapeau!

4

wojo | 03.01.2011 16:55 Uhr

game over

irgendwie overdesigned für ein pharmakonzern...und die sich selbst verschattenden körper bringen wohl nicht die optimalsten bürobedingungen... na ja, wer schon alles gebaut hat darf sich auch mal wiederholen...

3

Ex-Fan | 03.01.2011 16:22 Uhr

Less is more!

Viel Fachwerk-Stahl, um die gewollte "Leichtigkeit" zu erzwingen! So ein wenig Vitra für Arme...
Schade, dass dieses einst so grossartige Architekturbüro seinen qualitativen Niedergang durch quantitatives Wachstum besiegelt. Der einst so lebendige Architekturdiskurs der Basler endet in selbstreflexivem Formalismus...

2

LA Mr | 03.01.2011 16:02 Uhr

Déjà-vu

Irgendwie schonmal gesehen. HdM war auch schon besser..

1

remko | 03.01.2011 15:58 Uhr

xxx

ich hatte gehofft, dass ich es niemals sagen muss - aber da nun der Moment gekommen ist:

Hadid haette es besser machen koennen!

 
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