Für den Umbau des Hambacher Schlosses in Neustadt an der Weinstraße hat Max Dudler 2013 den DAM-Preis für Architektur erhalten. Damals schrieben wir, dass der Umbau des geschichtsträchtigen Gebäudes zu einem vorläufigen Abschluss gekommen sei. Nun legt der Berliner Architekt nach und meldet die Fertigstellung des „Gebäudes am Entrée“ am Hambacher Schloss.
Mit der offiziellen Schlüsselübergabe dieses Besucherzentrums ist am 3. November der dritte Bauabschnitt der Umgestaltung der Burganlage beendet worden. Das Gebäude am Entrée liegt nördlich des Schlosses an der äußeren Ringmauer der Anlage. Es dient dem Verkauf von Eintrittskarten und als Sitz der Verwaltung.
Aufgrund seiner eher untergeordneten Funktion hat Max Dudler das Haus typologisch bewusst als Nebengebäude gestaltet. „Seine Architektur reflektiert die bauliche Hierarchie der Schlossanlage, die gekrönt vom eigentlichen Schloss (das Gegenstand der ersten Phase war) sich über die innere Ringmauer (die in Form des wandartigen Restaurants in der zweiten Phase bearbeitet wurde) bis hin zur äußeren Mauer mit dem jetzt eingeweihten Entreegebäude entfaltet“, erläutert der Architekt.
Das Gebäude wurde von einer „archetypischen Grundform“ abgeleitet: Es variiert den Typus des lang gestreckten Hauses mit Satteldach. Mit einer „spontan anmutenden, geknickten Geometrie“ sei es gelungen, „das beachtliche Volumen des Baus auf den Maßstab der Ringmauer herunterzubrechen“, so der Architekt weiter.
Fassade und Dach sind gleichermaßen mit örtlichem Sandstein verkleidet, der gesägt und geriffelt eingesetzt wurde. Durch die „materielle Abstraktion“ will Max Dudler das Gebäude als zeitgenössischen Eingriff kennzeichnen. Die Inneneinrichtung des zweigeschossigen Baus mit 450 Quadratmetern BGF wurde ebenfalls von Max Dudler entworfen. Die seit 2005 andauernden Baumaßnahmen am Hambacher Schloss, der „Wiege der deutschen Demokratie“, sind damit vollständig abgeschlossen. (-tze)
Fotos: Stefan Müller
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Oli | 12.11.2014 16:10 Uhr@Designer
Dachüberstand = Innenliegende Entwässerung gespart = billiger gebaut.
Dass ein Dachüberstand nicht grundsätzlich sein muss, zeigen etwa 30 % der Gebäude in Deutschland. Diese haben nämlich Flachdächer.