Am 10. Juni 2006 wurde in Potsdam die Pläne für den ersten Bauabschnitt der neuen Langen Brücke vorgestellt. Der Entwurf stammt aus dem Architekturbüro Henry Ripke (Berlin). Realisiert wird der Bau in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Klähne & Bauchspieß (Berlin/Leipzig).
Die neue Brücke soll die Lange Brücke von 1961 ergänzen. Der Entwurf sieht, parallel zu der bestehenden, eine neue Brücke vor. Sie soll mit über 15 Meter Breite, erst die ca. 60 Meter Länge der Neuen Fahrt und dann 70 Meter an der Alten Fahrt überbrücken. Durch die mittig liegende Freundschaftsinsel wird der Neubau statisch in zwei unabhängige Brückenkonstruktionen getrennt. Auf ihr werden ausschließlich Straßenbahnen und Fußgänger die Wasserstraßen überqueren, die Erneuerung der Straßenbrücken wird erst zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt.
Als Konstruktion für die Brücke über die Neue Fahrt ist ein Rahmenbauwerk mit als Sprengwerk aufgelösten Ecken vorgesehnen. Als Überbau dient ein stählerner Trägerrost mit sieben Längsträgern und einer Betonplatte. Die gleiche Überbaukonstruktion findet sich auch in der Verlängerung bei der Brücke über die Alte Fahrt. Sie wird jedoch getragen von einem 3-Feld-Bauwerk mit einseitiger Einspannung. Beide Brücken müssen auf Pfählen gegründet werden.
Dem vorhandene Ersatzbau von 1961 wurde eine weitere Grenznutzdauer von prognostizierten 10 Jahren bescheinigt und setzt dadurch der Realisierung des Bauvorhabens einen großzügigen zeitlichen Rahmen.
Eine Orientierung an den Vorgängerbauten, unter anderem an der Brücke von Karl Friedrich Schinkel von 1825 spielte laut Klähne zwar innerhalb des Entwurfprozesses eine Rolle, führte aber nicht zu einem unangebrachten Nachbau. Auf Grund der tieferen Lage des Stadtschlosses sollte der zur Stadt liegende Teil proportional kleiner werden. Deshalb habe man die, von der Schinkelplanung abweichende, asymmetrische Ausführung gewählt.