Das Areal um Tiburtina, den zweitgrößten Bahnhof Roms ist in stetem Wandel: Ein massives Bahnhofsgebäude, Industriestrukturen der letzten hundert Jahre, Sozialwohnungen aus den 1950ern und zeitgenössische Büro- und Geschäftsbauten treffen hier, im nordöstlichen Bereich der italienischen Hauptstadt, aufeinander. Nun wurde südlich vom Bahnhof auf einem ehemaligen Industriegelände ein neues Bürogebäude für Start-Ups fertiggestellt. Seine Architekt*innen mit dem einsilbigen Büronamen It's (Rom/Carouge) versuchten bei dem Bau ebenso so innovativ zu sein wie seine zukünftigen Nutzer: Tragwerk aus Holz, Fassade aus Recycling-Material und ohnhehin eine eher ungewöhnliche architektonische Erscheinung.
Hub on Innovation lautet der Name des Erneuerungsprojekts für die rund 4.600 Quadratmeter große Transformationsfläche. Das bereits fertiggestellte, dreigeschossige Gebäude von It's nimmt nur einen Teil des gesamten Geländes ein. Im Laufe der Zeit werden um einen geplanten Hof herum neue Räume und Bauten für unterschiedliche Start-Ups, FabLabs und kreative Unternehmen entstehen. Dafür werden die bestehenden Industriebauten teils umgebaut oder komplett abgerissen. Das Ziel des gesamten Bauvorhabens sei, einen Ort zu schaffen, „der offen für die Anforderungen der heutigen Gesellschaft und für neue Technologien ist“ – so die Architekt*innen in ihrer Pressemitteilung.
Die Räumlichkeiten des fertiggestellten Neubaus sind von It's selbst und von einigen Start-ups bezogen. Das Gebäude besteht aus einer Holzstruktur, die in vier Wochen montiert wurde. Die Vorfertigung der tragenden Holzplatten fand im italienischen Fano statt. Die Außenverkleidung besteht aus rund 95 Prozent recyceltem Aluminium. Der Neubau ruht auf einer alten Bausubstanz aus Tuff, die während des Zweiten Weltkriegs als Bunker genutzt wurde.
Für die Planung nutzten die Architekt*innen BIM und arbeiteten dafür von Anfang an mit einer darauf spezialisierten Firma zusammen. Damit verfolgten sie auch das Konzept des Standortes, an dem in Zukunft eine „Hybridisierung mit Bereichen wie IT, visuellem Design und New Economy“ stattfinden soll, wie es in der Pressemitteilung der Architekt*innen heißt. (mg)
Fotos: Francesco Mattuzzi
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