Die Isla de la Cartuja, ein inselähnliches Gebiet in Sevilla am Guadalquivir, ist nach dem Kloster benannt, in dem Christopher Columbus lebte, als er seine Entdeckungsreise nach Amerika vorbereitete. 1992 war sie Schauplatz der Weltausstellung Expo 92. Nun hat das Madrider Büro Ruiz Larrea y Asociados hier den Sitz für die Andalusische Energieagentur gebaut, eine an das Landesministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Innovation angegliederte Behörde.

„Energiemaschine“ nennen die spanischen Entwerfer den markanten, quaderförmigen Bau mit einer Fläche von 11.000 Quadratmetern. Eine übergroße Loggia wirkt wie aus der Gebäudekubatur herausgeschnitten. Prägendes Element der äußeren Gestalt ist jedoch die Pixeloptik der energieeffizienten Fassade. Die „Biopix-Fassade“ reduziere den Energieverbrauch und erzeuge gleichzeitig Elektrizität, erklären die Architekten ihre Erfindung. Das Geflecht der Gebäudehaut entstehe durch die geometrische Übertragung der Energieanforderungen der Umgebung, so ordne sich das Gebäude auch räumlich äußeren Kräften wie Sonne und Wind unter.

Ihre Architektursprache sehen die Architekten als moderne Interpretation traditionell andalusisch-ornamentaler Bauweisen. Besonders deutlich wird das in dem eher steril und in weiß gehaltenen Innenraum: Hauptsächlich geprägt von der Horizontalität der Geschosse und stabilen Rundsäulen, bestimmt hier außerdem ein skulptural-geometrisches Oberlicht die Atmosphäre. Die prismenförmigen Lichtwaben erinnern an Stalaktitengewölbe, die in Andalusien ab Mitte des 10. Jahrhunderts weit verbreitet waren.

Fotos: Jesús Granada und Rafaela Rodriguez

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