Am 16. Juni 2006 wurde der Neubau der Kriminaltechnischen Institute des Landeskriminalamtes Mecklenburg-Vorpommern in Rampe bei Schwerin feierlich eingeweiht. Geplant wurde der Bau vom Büro Busmann + Haberer (Köln und Berlin), das 2002 einen entsprechenden Wettbewerb gewonnen hatte. Bei dem 4.500 Quadratmeter großen Gebäude handelt es sich um einen Labor- und Bürobau, der die Bereiche der Kriminaltechnik vom Beschußraum bis zu serologischen und biologischen Laboren beinhaltet. Bauherr ist der Bereich für Bau- und Liegenschaften des Landes.
Das Projekt umfaßt den Neubau der Kriminaltechnischen Institute, die Errichtung von Garagen- und Werkstattbereichen, die Sanierung bestehender Bürogebäude sowie die Neuordnung des gesamten Geländes einschließlich neuem Pfortengebäude und Außenanlagen. Das Grundstück befindet sich inmitten einer als Kasernenanlage errichteten Liegenschaft im Landschaftsschutzgebiet Schweriner Seenlandschaften. Der Neubau setzt sich mit seiner freien Form bewusst von der existierenden Zeilenbebauung ab und soll so eine neue Identität schaffen.
Bei dem Konzept für das Gebäude wurde das natürliche Hanggefälle genutzt, so dass sich zur Seeseite ein leicht über einem Sockel schwebender Charakter ergibt. Das Eingangsgeschoss wird von der höchsten Stelle über einen Mittelgang erschlossen, von dem seitlich die Labortrakte abzweigen. Aufgrund der unterschiedlichen erforderlichen Raumhöhen für die Verwaltungs- und Laborräume sind die Labore jeweils über zwei Geschosse an innenliegenden begrünten Höfen linear, in Analogie zur bestehenden Bebauung, geplant.
Der zweigeschossige Verwaltungsbereich, der eine geringere Raumhöhe aufweist, umfaßt in einer freien auf die Landschaft ausgerichteten Form die kammartige Innenstruktur der Labore wie eine Klammer. Offene Treppenanlagen verbinden diesen Bereich auf kurzem Wege mit den Labortrakten.
Entsprechend dieser Gliederung des Gebäudes unterscheidet sich auch die Materialität: Der äußere Ring aus Büroräumen ist raumhoch verglast und mit Aluminium verkleidet. Die über das Gelände auskragenden Decken erhalten eine tragflügelartige Aluminiumhaube, die den schwebenden Charakter dieses Gebäudeteiles betont. Vertikale nach Außen öffnende Paneele zur Lüftung sind farblich hervorgehoben. Der Innenbereich der Labortrakte ist im Gegensatz dazu als weißer Putzbau mit athrazitfarbenden Fensterprofilen ausgeführt.
Im Inneren sieht das Materialkonzept im Eingangsbereich Sichtbetonwände und Decken sowie Gussasphalt als Bodenbelag vor. Innerhalb der einzelnen Dezernate reduziert sich die Materialität auf weiße Wände und Decken, einen hellgrünen Linoleumboden sowie gelbe Türen als Farbakzent.
Zum Thema:
in einer BauNetz-Meldung vom 11. 5. 2005 zum Richtfest