Vigo ist eine Stadt mit rund 300.000 Einwohnern in Galizien, einer der autonomen Provinzen Spaniens. Die Stadt liegt an der Atlantikküste in direkter Nähe zur portugiesischen Grenze und geht auf eine römische Gründung zurück. Die Altstadt besteht aus einem engen Gewirr kleiner Straßen und Plätze. Darin hat das noch junge Büro von Jesús Irisarri und Guadalupe Piñera nach gewonnenem Wettbewerb das neue Bürogebäude für die Galizische Architektenkammer gebaut.
Die beiden Architekten haben auf das äußerst heterogene Umfeld mit einem sehr eigenständigen Gebäude reagiert. Für die verschiedenen Funktionen im Inneren – Büros, Verwaltung, Auditorium, Präsentations- und Veranstaltungsräume – sollte möglichst viel Fläche zur Verfügung stehen, daher wurde das Gebäude auf das maximal verfügbare Volumen „aufgebläht“. Die eigenwillige Form entstand dann aus einer Reduktion des Volumens aufgrund der unterschiedlichen Fluchtkanten der angrenzenden Häuser.
Der ansteigende Platz wurde umgestaltet und mit einer Freitreppe und großen Glaselementen mit dem Inneren des Hauses verbunden. Bei warmen Temperaturen kann er wie ein kleines Amphitheater mitgenutzt werden. Die Architekten betonen außerdem, das Innere des Gebäudes sei mit einem Maximum an Flexibilität gestaltet worden, um Nutzungsänderungen in Zukunft Platz zu bieten.