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17.11.2015
Mediathek Burg Giebichenstein
Neubau der Kunsthochschule Halle eingeweiht
Zwischen zwei Villen: Die neue Mediathek auf dem Campus Design am Neuwerk ist von Bauten der Jahrhundertwende umgeben – das dreigeschossige Gebäude löst nun die provisorisch für 15 Jahre genutzte Hochschulbibliothek der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im sogenannten „Weißen Haus“ ab. Gestern wurde der 6,5 Millionen-Euro-Bau nach anderthalbjähriger Bauzeit eingeweiht.
Mit der streng gerasterten Fassade sieht man dem Gebäude seine Nutzung bereits von außen an – so soll es auch sein. Bei Bibliotheken sowie Mediatheken zählt jeder Quadratmeter, alle Flächen müssen ausgenutzt werden: Grundlage für den 2.000 Quadratmeter großen Neubau in Halle war ein Konstruktionsraster von drei Metern, mit dem die Architekten sich an dem 1,50-Meter-Regalraster für Freihandbibliotheken orientiert haben. Verantwortlich für Planung und Entwurf zeichnen das Dresdner Büro F29 Architekten und die Leipziger Architekten ZILA, die sich 2011 im Wettbewerb gegen Volker Staab durchgesetzt und den ersten Preis für sich entschieden haben. Die Freiraumplanung haben Rehwaldt Landschaftsarchitekten aus Dresden übernommen.
Die Mediathek am Neuwerk ordnet sich den umliegenden Villengebäuden in ihrer Höhe unter und treppt sich zum Saaletal hin ab: Die Hälfte der geforderten Hauptnutzfläche bringen F29 und ZILA in einem unterirdischen Sockelgeschoss unter. Das Architektenteam wollte einen „schlanken, hölzernen Baukörper“ realisieren, der zwar „eine eigenständige Identität formuliert“, sich aber achtungsvoll von den opulenten Volumen der denkmalgeschützten Villen abgrenzt. Eine Lisenen-Riegelkonstruktion aus Furnierschichtholz gliedert die Fassade.
Zwei zentrale Treppenhäuser strukturieren alle Geschosse übersichtlich, während großzügige Lufträume die einzelnen Etagen miteinander verbinden und belichten. „Die Skelettbauweise mit frei spannenden Flachdecken von Außenwand zu Außenwand gewährleisten spätere Anpassungen an die Weiterentwicklungen des Medienspektrums durch Veränderungen von Raumgliederungen und -größen“, erläutern die Planer. Die rauen Betonwände und unverkleideten Deckenflächen geben dem Neubau eine pure Atmosphäre – ja, man fühlt sich fast wie in einer Lagerhalle für gesammeltes Fachwissen. Nach soviel Beton erwartet einen im zweiten Obergeschoss das „Fenster zur Stadt“, wie die Architekten diesen besonderen Lesebereich nennen. Hier kann man in Zeitschriften und Magazinen der letzten fünf Jahre blättern – oder auf die benachbarten Villen blicken. (jk)
Fotos: Werner Huthmacher, Sascha Linke
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