Die Architekten Dolde + Müller - Partner (Frickenhausen) haben für den Erweiterungsbau des Naturschutzzentrums Schopflocher Alb, der „Steinscholle“, eine besondere Fassade entwickelt: Hinter Gitterstabmatten staut sich Weißjuraschotter aus der unmittelbaren Umgebung. Mit ihrer vorgehängten Steinfassade geben die Architekten eine Antwort auf den Kontext. Als Abbild der schwäbischen Alb soll sie die Materialität der „Steinscholle“ hervorheben., die bis zur Hälfte ins Gelände eingegraben ist.
Anfang des Jahres wurden Sanierung und Erweiterung des Naturschutzzentrums Schopflocher Alb fertig gestellt. Im Zuge der Erweiterung erhielt das Naturschutzzentrum eine neue Dauerausstellung, die am Sonntag eröffnet wurde. Die Ausstellung soll einen Überblick über Landschaft und Lebensräume der Schwäbischen Alb vermitteln. Ökologie, Naturschutz und Artenvielfalt bilden darin einen Schwerpunkt. Passend dazu bildet die Steinfassade übrigens auch einen neuen Lebensraum für Kleintiere. In der Fassade integrierte Vogelnistkästen verbinden Innen- und Außenraum und lassen das Naturschutzzentrum Teil des Biosphärengebiets werden.
Der 230 Quadratmeter große Erweiterungsbau dient als zusätzliche Ausstellungsfläche. Die Tragkonstruktion des eingegrabenen Gebäudes besteht aus Stahlbeton mit einer vorgehängten Steinfassade. Das komplette Aushubmaterial wurde zur Geländemodellierung wiederverwendet.
Neben dem Erweiterungsbau haben die Architekten auch das bestehende Zentrum (1963) auf den neusten Stand gebracht. Die Sanierung umfasste den Austausch der Fenster, eine neue Außenwandverkleidung mit Holzverschalung und Dämmung sowie die Erneuerung der Dachisolierung mit Einblasdämmung. Bereits als Viertelkreis an den Altbau angebaut, steht neben diesem ein weiterer eingeschossiger Erweiterungsbau (1996) aus Holz. Dieser Fächerbau wurde ebenfalls erweitert und künftig als Medienraum für Vorträge und Veranstaltungen genutzt.
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