Naheliegend, diese Landschaft vornehmlich im warmen Licht des Sonnenuntergangs zu fotografieren: Auf einem atemberaubenden Naturgrundstück über dem Salt Lake Valley im US-Bundesstaat Utah thront der kupferverkleidete Neubau des Naturhistorischen Museums von Utah. Am 17. November wurde es mit einer einwöchigen Zeremonie eingeweiht. Der Erweiterungsbau stammt von Todd Schiemann aus dem New Yorker Büro Ennead Architects.
Auf dem Campus der University of Utah, nur ein paar Meilen östlich der Innenstadt von Salt Lake City, ist das Museum im direkten wie im übertragenen Sinne an der Schwelle von Natur und Kultur angesiedelt. Schliemann hat ein Gebäude entworfen, das die Aufgabe des Museums verkörpert, die Natur und die Stellung des Menschen darin zu beleuchten. Das Gebäude bietet den dringend benötigten Platz für die Sammlung des Museums und die Forschungseinrichtungen der University of Utah.
Der Architekt berichtet, er habe vor Beginn des Entwurfs eine Reise durch Utah unternommen – diese Woche sei sein „Erweckungserlebnis“ gewesen. Konzipiert als eine abstrakte Erweiterung und Umgestaltung der Landschaft, liegt das Museum auf eine Reihe von Terrassen, die sich schrittweise den Hügel heraufstaffeln. Die aus Kupferpaneelen gebildete Haut des Gebäudes erinnert an die geologische und mineralogische Geschichte Utahs.
Im Inneren bildet ein zwanzig Meter hoher, zentraler öffentlicher Raum – der „Canyon“ – das Herzstück des Museums. Hier teilt sich das Gebäude auf in einen „empirischen“ Nord- und einen „interpretierenden“ Südflügel. Im Nordflügel sind wissenschaftliche Einrichtungen wie Forschungslabors, Lager und Verwaltung untergebracht. Der Südflügel beherbergt Exponate, die das Publikum durch das Leben auf der Erde und die Naturgeschichte führt.
Im „Canyon“ ermöglichen Brücken die vertikalen Besucherströme. Ausblicke nach Süden über den Salt Lake erweitern den Blickwinkel des Besuchers, während durch ein Oberlicht Sonnenlicht in diesen Raum fällt.
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