Einer Würdigung des Architekturnachwuchses aus Theorie und Praxis, dem haben sich der BDA Berlin und die Hans Schaefers Stiftung verschrieben. Am vergangenen Donnerstag, 23. November 2023 haben sie wieder gemeinsam ihre Nachwuchsförderpreise vergeben. Der zugehörigen Hans Schaefers Preis wurde dabei schon zum elften Mal verliehen. In diesem Jahr führten sie das Programm außerdem erstmalig in Kooperation mit der Architektenkammer Berlin durch. Gesucht waren wie immer herausragende Architekt*innen und Stadtplaner*innen unter 40 Jahren. Die ebenfalls wieder verliehene Daniel Gössler Belobigung würdigt zudem seit 2007 alle drei Jahre herausragende Theoretiker*innen im gleichen Altersspektrum. Die Jury unter Vorsitz von Claudia Kromrei prämierte hierbei die Masterarbeiten „Fragmente von Räumen“ von Annekathrin Warter sowie „Die Institutionalisierung der Hospitalität“ von Lukas Großmann.
Den Hans Schaefers Preis 2023 erhielt das von Julian Meisen, Hans von Bülow und Cornelius Voss gegründete Berliner Büro Common Agency gemeinsam mit Felix Dechert Architekten. Die Würdigung gilt dem derzeit in Umsetzung befindlichen genossenschaftlichen Bauvorhaben Neues Amt Altona. Dieses sieht neben dem Bestandserhalt des einstigen Finanzamtes Altona auch eine Erweiterung um zusätzliche Büroetagen in Holzbauweise vor. Das Projektvorhaben sei laut Jury ein „differenzierter Beitrag zum Diskurs in der Stadtentwicklung über sich wandelnde Geschäfts- und Einkaufsstraßen in den Innenstädten.“
Auch die beiden Anerkennungen sind in diesem Jahr ganz dem Bestandserhalt gewidmet. Zum einen geht es um die sogenannte Kura Werkstatt, für die das Atelier Fanelsa eine denkmalgeschützte Scheune in Gerswalde umbaute. Und zum anderen wurde ein Einfamilienhaus namens A16 in Berlin-Lichterfelde gewürdigt, das die Architektin Franziska Käuferle als Überformung eines Backsteinfragments aus dem 19. Jahrhundert gestaltet hat. Alle Preise in der Übersicht:
Hans Schaefers Preis 2023
- 1. Preis: Julian Meisen, Hans von Bülow und Cornelius Voss, Common Agency mit Felix Dechert, Felix Dechert Architekten: Neues Amt Altona in Hamburg
- Anerkennung: Niklas Fanelsa, Atelier Fanelsa: KURA – Werkstatt in Gerswalde
- Anerkennung: Franziska Käuferle, Franziska Käuferle Architektur: A16 Einfamilienhaus in Berlin-Lichterfeld
Daniel Gössler Belobigung 2023- Ein 1. Preis: Annekathrin Warter für die Masterarbeit „Fragmente von Räumen“
- Ein 1. Preis: Lukas Großmann für die Masterarbeit „Die Institutionalisierung der Hospitalität“
Im Rahmen der Preisverleihung im Silberturm der Deutschen Rentenversicherung in Berlin stellte zudem
Stefanie Fink ihr Dissertationsvorhaben „Die Ausbildung des modernen Architekten in Deutschland – Das Beispiel Berlin (1879-1922)“ vor. 2021/22 erhielt sie dafür das mit 5.000 Euro dotierte Tibes Stipendium, das alle drei Jahre für Studienprojekte Berliner Student*innen, Absolvent*innen und Doktorand*innen vergeben wird.
(sla)
Zum Thema:
Eine Ausstellung der prämierten Arbeiten findet vom 28. November bis zum 15. Dezember 2023 in der Geschäftsstelle der Architektenkammer Berlin in der Alten Jakobstraße 149 in 10969 Berlin statt. Vom 18. Dezember 2023 bis zum 1. Februar 2024 sind sie außerdem in der BDA Galerie in Mommsenstraße 64 in 10629 Berlin zu sehen.