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11.07.2023

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Doppelt im Hinterhof

Nachverdichtung in Berlin von Appels


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Wer sich in Berliner Hinterhöfe begibt, dem eröffnen sich oft überraschende Welten – alte wie neue. So auch im Prenzlauer Berg, wo Appels Architekten (Zürich) im letzten Jahr eine Nachverdichtung realisieren konnten. Das Besondere: Die Architekt*innen stellten Grundfläche und Kubatur der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Hinterhofbebauung nahezu komplett wieder her. Von der dunklen und beengten Atmosphäre, wie sie viele historische Hinterhöfe charakterisierte, ist jedoch nichts zu spüren.

Die Häuser in der Bornholmer Straße wurden im Jahr 1906 errichtet. Es handelt sich um eine klassische Berliner Blockrandbebauung mit hellen, großzügigen Einheiten im Vorderhaus und ehemals kleinen, ungünstig geschnittenen Wohnungen im Hinterhaus. Trotz des Aufgreifens der historischen Kubatur war dahingehend natürlich eine deutliche Verbesserung erwünscht. Appels setzten das Haus nicht nur als Architek*innen, sondern auch auch als Projektentwickler um.

Eine bessere Belichtung der insgesamt 24 Wohneinheiten wird teilweise durch die Abstufung des siebengeschossigen Baukörpers erreicht. Viel wesentlicher ist allerdings die offene Struktur im Inneren: Im Erdgeschoss rund um die Höfe legten die Architekt*innen Maisonette-Wohnungen mit eigenen Zugängen an. Auch in den oberen Geschossen finden sich einige Duplex-Einheiten wieder. Insgesamt  verfügt ein Viertel der Wohnungen über zwei Etagen. Vor allem auf der unteren Ebene, die zum Hof ausgerichtet ist, bietet sich eine Kombination von obigem Wohnen und Ateliers oder Studios unten an.

Wie auch der Vorgängerbau schließt die neue Bebauung mit 2.550 Bruttogrundfläche direkt an das Vorderhaus an. Durch die S-förmige Struktur entstehen zwei Hinterhöfe innerhalb des Blocks. Verschiedene Bodenbeläge, Topografien, Ausstattungen und Bepflanzungen gliedern die Außenräume in privatere und weniger private Bereiche. Laut Projektbeschreibung befördert dies „zufällige Begegnungen und einen zwanglosen Austausch“. (dsm)

Fotos: Simon Menges


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

Paul | 12.07.2023 14:12 Uhr

Grundrisse mit Licht und Schatten

... im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich würde die Belichtung der Wohnungen teilweise immer noch als unbefriedigend bezeichnen. Auch die Grundrissstruktur produziert vor allem viele Badezimmer und großzügige Schlafzimmer. Ich würde wetten, die Holländer hätten das geschickter hinbekommen!

2

gumball boy | 12.07.2023 10:07 Uhr

Doppelt im Hinterhof

Denke durch die Maisonetten werden die Wohnungen nur auf einem Geschoss durch das Treppenhaus erschlossen.

Guter Kniff mit der Kubatur, ohne historisierend zu sein!

Ein wirklich sehr schöner Bau, der sich angenehm unaufgeregt einfügt und wirklich schön ausgearbeitet ist, nur der Luftraum auf Bild 11 wirkt vielleicht etwas eng. Schön sowas in Berlin zu sehen, auch wenn die Wohnungen sicherlich nicht erschwinglich sein werden.

1

Günther Hasenberg | 11.07.2023 16:15 Uhr

Doppelt im Hinterhof: Rettungswege

...kein Kommentar, sondern eine Fragestellung: Bitte erläutern Sie das Rettungswegekonzept. Eine dargestellte Étage ist ja sogar ohne einen Zugang zu einem Treppenhaus dargestellt. Sehr gerne würde ich darüber etwas erfahren,
danke,
GH

 
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Die Maisonettewohnungen öffnen sich zum Innenhof.

Die Maisonettewohnungen öffnen sich zum Innenhof.

Wie auch zuvor schließt die Hinterhofbebauung direkt an das Vorderhaus an.

Wie auch zuvor schließt die Hinterhofbebauung direkt an das Vorderhaus an.

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