Ein Gebäude, so glatt und weiß, dass man es fast schon steril nennen möchte. Ein großer Kasten, dessen Zu- und Durchgänge eher an Wohnhäuser mit Spitzdächer erinnern, als an Fenster und Türen. Umgeben von portugiesischen Wohnhäusern mit den typischen blauen Fliesen scheint dieser Bau von Aires Mateus (Lissabon) wie aus einer anderen Welt.
Schaut man sich jedoch andere Projekte des Lissaboner Büros an, wie ein Altenheim in Alcácer do Sal oder ein Wohnhaus im Norden Portugals, wird die architektonische Linie sichtbar. Minimalistisch, scheinbar glatt wie ein vom Wind geschliffener Kiesel – und mehr mit der Anmutung eines Kunstobjekts als der eines Nachbarschaftszentrums. Trotzdem soll der Bau in der Kleinstadt Grândola, südlich von Lissabon und gut zwanzig Kilometer von der Atlantikküste entfernt, Treffpunkt für große Versammlungen und kleine Gruppen gleichermaßen sein, so die Architekten.
Die Konstruktion von Manuel Aires Mateus und Francisco Aires Mateus, die im ersten Moment als kompakte Masse daherkommt, beruht auf einem dezent trapezförmigen Plan, ausgerichtet an den umgebenden Straßen. Strukturiert wird der Baukörper im Inneren durch die Abstände, Ausrichtungen und Proportionen der Decke, mit ihren pyramidalen Hohlräumen, die im Verlauf deutlich variieren. Unter dieser dramatischen Decke liegt der zentrale, flexibel bespielbare Saal, der fast die gesamte Fläche des Hauses einnimmt. Alle dienenden Räume liegen kompakt am Rand des Hauses. Auf ein Obergeschoss haben die Architekten verzichtet. (kat)
Fotos: Aires Mateus, Nelson Garrido, Francesco Martello
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JKarch | 28.06.2017 14:59 Uhr@staubmeier
Ich könnte Ihrer Bemerkung (mit dem Wort Kritik will ich das nicht adeln) etwas abgewinnen, wenn ich das Gefühl hätte, sie wären tatsächlich dort gewesen und hätten das 1:1 begutachtet....Haben Sie aber nicht, gell?!..Man könnte das unzulänglich nennen...