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12.04.2022

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Wohnen am Neckarufer

NL Architects gewinnen in Stuttgart


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Mit einer „begehrten Lage am Neckar“ können im Großraum Stuttgart noch nicht so viele Immobilienbroschüren werben. Die Ufer des ab Plochingen zum Großschifffahrtsweg ausgebauten Flusses sind von Industrie- und Gewerbearealen geprägt– vor allem im Abschnitt östlich der Landeshauptstadt. Doch es gibt bereits diverse Bestrebungen, den Neckar als Natur- und Lebensraum für Bürger*innen umzugestalten, wie etwa den Masterplan „Erlebnisraum Neckar“.

Auch die Internationale Bauausstellung StadtRegion Stuttgart IBA’27
bietet da einen willkommenen Anlass, derartige Vorhaben tatkräftig anzugehen. Der kürzlich abgeschlossene Architekturwettbewerb „Wohnen am Fluss in Untertürkheim“ zeigt eine mögliche Zukunftsvision. Der zwar noch nicht als offizielles IBA’27-Projekt, sondern aus dem großen Pool als „Vorhaben“ designierte Plan hat Chancen, bis zum Präsentationsjahr 2027 als Ausstellungsort weiterentwickelt zu werden.

Die Aufgabenstellung umfasste eine Neubebauung auf dem Grundstück Inselstraße 140, das sich im Besitz der Bietigheimer Wohnbau (BW) befindet und derzeit noch mit einem Bürogebäude bebaut ist, sowie auf Teilen des Nachbargrundstücks, dessen Eigentümer der Energiekonzern EnBW – Energie Baden-Württemberg ist. Der internationale Wettbewerb hatte zum Ziel, das Gewerbeareal in ein urbanes Wohnquartier mit gemischt genutzten Gebäudetypologien umzuwandeln.

Neben der BW und EnBW gehört auch die IBA’27 StadtRegion Stuttgart zu den Initiator*innen des Wettbewerbs. Aus elf eingereichten Arbeiten wurden vier Preisträger gekürt. Dabei habe die Jury übereinstimmend den Entwurf von NL Architects (Amsterdam) favorisiert, verkündeten die Auslober anlässlich der Siegerbekanntgabe. Im Detail verteilen sich die Preise wie folgt:

  • 1. Preis: NL Architects, Amsterdam
  • 3. Preis: 03 Arch., München

Die niederländischen Architekt*innen nutzten die bestehenden Strukturen als Eingangsbereich für ihren Entwurf. So soll gegenüber des in Stuttgart-Untertürkheim verorteten Inselbades ein Ort mit einer „einladenden, zweigeschossigen Eingangshalle“ entstehen. Auf dem Baufeld zwischen Kraftwerk und Neckarkanal sind außerdem einfache Gebäude geplant, das vielfältige Spektrum zeitgenössischer Wohn- und Lebensformen abbilden sollen, so die Erklärung. Lobend wird hervorgehoben: „In großer Offenheit für die Aneignung durch Bewohnerinnen und Nutzer thematisiert der Siegerentwurf innovative Wohnungstypologien, nachhaltige Konstruktionsweisen und Orte der sozialen Interaktion. Trotz dieser Offenheit entsteht das starke Bild einer lebendigen Nachbarschaft.“

Der zweitplatzierte Entwurf des Büros a+r Architekten sieht vier „windmühlenartig“ gruppierte Gebäude vor, die sich in ihrer Typologie, Materialwahl und Nutzung unterscheiden. Ein verbindender Freiraum stellt hier den Bezug zur umliegenden Bebauung, aber auch zum Wasser her und bietet Sichtachsen bis hin zu den Weinbergen. Das gleichwertig platzierte Büro SMAQ Architektur und Stadt (Berlin) schlug vor, das bestehende Bürogebäude umzustrukturieren und einen Wohnriegel samt Kita und Gewerbe zu einem Ensemble rund um einen offenen Hof zu ergänzen. Auch die drittplatzierten 03 Arch. (München) heben durch ihre Gebäudepositionierung zahlreiche Blickachsen für die neuen Wohnbauten in Wassernähe hervor.

Der Intendant der IBA’27, Andreas Hofer, betonte im Zuge der Entscheidung die kooperative Atmosphäre unter den Teilnehmer*innen. „Der Siegerentwurf eignet sich hervorragend als Grundlage für eine Weiterentwicklung, die Fragen des sozialen Miteinanders, des bezahlbaren Wohnraums sowie der Konstruktion und Materialität von zukunftsfähigen Gebäuden stellt.“ Wie und mit wem letztendlich geplant und umgesetzt wird, ergibt sich aus dem nun anschließenden Verhandlungsverfahren. (sab)


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

Auch ein | 19.04.2022 18:04 Uhr

Steffen

Am liebsten lese ich die kurzweiligen Kommentare der Kollegen zum Thema.
Was mir so gar nicht weiterhilft, ist z.B. der Kommentar vom Steffen, der bei dem ganzen Latein-Geschwurbel ziemlich persönlich angefressen rüberkommt (Zitat ist im Original nicht vom Steffen selber, glaub ich) .
Steffen, wenn Dir das nicht gefällt, dann ist das eher Dein Problem, ich will jedenfalls lesen, was "Auch ein" schreibt, und wenn er schweigen würde, gäbe es ja nichts zu lesen, auch blöd.
Also kein Denk- und Redeverbot, das musst Du jetzt aushalten, Steffen.

6

Steffen | 19.04.2022 15:50 Uhr

5 - auch ein...

Si tacuisses, philosophus mansisses.
Gilt eigentlich für fast alle Ihre Einlassungen.

5

auch ein | 14.04.2022 08:52 Uhr

architekt

diese baby-spielebuch-grafik ist grauenhaft.
noch schlimmer wäre, wenn es später auch so daherkommt.

da waren mir (ich glaube selbst nicht dass ich sowas schreibe) die hardcore-Fotoshop-Renderings mit Porsches und Drohnen drin noch lieber!

4

Auch ein Architekt | 12.04.2022 22:25 Uhr

danke Preisgericht

Der erste Preis hat auf dem Weg die Architektur vergessen und den Ausdruck der Gebäude. Oder absichtlich weggelassen und diese abgelutschte Grafik erzeugt, weil das schwache Preisgericht hier einfacher einen Kompromiss findet als sich auch noch mit Gestaltung beschäftigen zu müssen. 2. und 3. Preis zeigen was sie vorhaben und machen Lust darauf.

3

50667 | 12.04.2022 19:09 Uhr

Der zweitplazierte Entwurf...


...von a+r architekten thematisiert am besten die Lage am Wasser.

Das Bestandsgebäude könnte man im Übrigen gut in dieses städtebauliche Konzept integrieren.

2

peter II | 12.04.2022 17:18 Uhr

wohnen im kasten

die gebäude des 1. preises sehen genauso aus wie die verwaltungsbauten im daimlerwerk nebenan. kann man jetzt passend finden - wohnen wollte ich so jedenfalls nicht. interessant auch, dass alle preise gleich aussehen, nur der erste preis ein bisschen schlechter und unattraktiver, nicht nur vom rendering her.

aber gut ist, dass wenigstens der 1. preis das bestandsgebäude an der inselstraße erhält. völlig scheinheilig dagegen der 2. preis: erst den bestand abreißen, aber dann nachhaltigkeit vortäuschen und "baustofflager für die zukunft" planen. tipp: das wäre gar nicht erforderlich, wenn man den bestand erhielte. symptomatisch für das verlogene nachhaltigkeitsgeschwafel von heute.

1

peter | 12.04.2022 15:42 Uhr

was für eine zeit lang mal ganz "nett", weil anders, war,

wird jetzt mit diesem verniedlichten 50er jahre-rasterfassaden-chic immer penetranter. keine gute entwicklung.

 
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1. Preis: NL Architects, Ansicht Uferseite

1. Preis: NL Architects, Ansicht Uferseite

2. Preis: a+r Architekten, Lageplan-Perspektive und Ausschnitte

2. Preis: a+r Architekten, Lageplan-Perspektive und Ausschnitte

2. Preis: SMAQ Architektur und Stadt, Blick in den Gemeinschaftshof

2. Preis: SMAQ Architektur und Stadt, Blick in den Gemeinschaftshof

3. Platz: 03 Arch., Ansicht Hof

3. Platz: 03 Arch., Ansicht Hof

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