Immer mehr niederländische Architekten bauen und planen im Nachbarland Belgien, so auch das Studio NL Architects. Ende Februar konnten die Amsterdamer Architekten den Wettbewerb für einen Schulcampus in der belgischen Provinz Westflandern für sich entscheiden und wurden für ihren Entwurf, der am Stadtrand des Küstenstädtchens Knokke-Heist realisiert werden soll, mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

Die Gemeinde Knokke-Heist liegt an der belgischen Nordseeküste und grenzt an die Niederlande. Städtebaulich soll das Schulzentrum am Stadtrand verankert werden: Es befindet sich zwar noch mitten im innerstädtischen Kontext, profitiert aber durch einen weiten Blick auf die umgebende Feld- und Ackerlandschaft. Diese exponierte Lage erlaubt es, das große Grundstück auch großzügig zu beplanen. Der Siegerentwurf sieht ein eingeschossiges, flaches Gebäudeensemble mit einem begrünten Dach vor, das sich auf dem dreieckigen Grundstück in alle Richtungen ausdehnt. NL Architects haben den Schulbau lediglich auf einer Ebene organisiert, um eine barrierefreie Erschließung zu ermöglichen und alle Bereiche gleichermaßen mit dem Außenraum zu verbinden. Zur Südseite ist eine 2.550 Quadratmeter große Fläche mit verschiedenen Spielzonen, Wiesen und Gemüsegärten an das Ensemble angegliedert, die durch eine überdachte Veranda mit den Innenräumen verbunden ist.

Der gesamte Baukörper versinkt leicht in der Umgebung. Die Innenräume liegen zwar nur drei Treppenstufen tiefer als der Außenraum, doch wollen die Architekten mit diesem kleinen Detail einerseits eine Schwelle zwischen Innen und Außen, andererseits einen baulichen Übergang zwischen Stadt und Land schaffen. Das Gebäude soll sich durch große Fenster und Schiebetüren zur Landschaft öffnen.

Die Schullandschaft setzt sich aus der Mischnutzung Grundschule, Kindergarten, Theater, Mensa und Sport zusammen. Dabei wird die Sporthalle als Herzstück in der Mitte des Ensembles platziert. Eine 1.620 Quadratmeter große Asphaltfläche mit einer Tribüne kann sowohl als Parkplatz als auch als Sportplatz genutzt werden – die Kennzeichnungen dieser Nutzungen wurden hier überlagert. Freie Flächen und die starke Verbindung von Innen- und Außenraum prägen den Schulkomplex. Alleine der Kindergarten hat einen geschützten Innenhof, der von der Umgebung abgetrennt ist.

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