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24.11.2014
Im Club mit NL Architects
Muziekpaleis Utrecht eingeweiht
Die Innenstadt von Utrecht verändert sich rasant. Kürzlich wurde dort im zentrumsnahen Stadtteil Lombok ein großes Stadthaus von Marlies Rohmer fertiggestellt. Jetzt folgte ein weiteres wichtiges Projekt, mit dem das Geschäftsviertel rund um den Bahnhof kulturell aufgewertet werden soll. Das Gebäude nennt sich Muziekpaleis und erweitert das bestehende Konzerthaus Vredenburg von Herman Hertzberger um vier kleinere Veranstaltungsorte für verschiedene musikalische Stilrichtungen.
Für die Erweiterung mussten Teile des Bestandsgebäudes aus den späten Siebzigern abgerissen werden, was allerdings unter Aufsicht von Hertzbergers architectuurstudio HH geschah, dem auch die Gesamtleitung des Projekts oblag. Der eigentliche Clou des Muziekpaleis ist aber, dass unter einer gemeinsamen Hülle vier bekannte Büros jeweils einen der Veranstaltungsräume entwerfen durften. Neben Hertzberger waren das Thijs Asselbergs, Jo Coenen und NL Architects, deren Pandora-Multifunktionshalle im Spätsommer mit einer großen Party eingeweiht wurde.
Pandora ist zugleich auch beispielhaft für den kollaborativen Geist des Gesamtprojekts, das Kamiel Klaasse von NL als eine Art 3D-Urbanismus beschreibt. Wie ein etwas deformierter Stern streckt sich das weiße Fragment aus, um mit allen anderen Räumen des Muziekpaleis Kontakt aufzunehmen. So befindet sich der Eingang direkt über der sogenannten Pop-Halle, einer der Balkone steht in direktem Bezug zum Jazz-Saal, und die Foyers von Pandora und dem Kammermusiksaal lassen sich zu einem großen Raum verbinden.
Ein weiteres Tentakel öffnet außerdem den Crossoverzaal, wie die Pandora-Halle ursprünglich hieß, zum Dach und ermöglicht eine natürliche Belichtung. Neben Partys, Theateraufführungen oder Produktpräsentationen können so ohne Probleme auch Kongresse oder Ausstellungen durchgeführt werden. Bis zu 600 Menschen finden hier Platz, die nach der Veranstaltung zusammen mit den anderen Gästen des Muziekpaleis noch von mehreren Balkonen aus spektakuläre Blicke über die Stadt genießen können. So entsteht eine wahrlich städtische Mischung, die keine Segregation nach musikalischen Vorlieben kennt. (sb)
Fotos: Luuk Kramer
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