Natürlich gibt es das alte Klischee von Architektur als erstarrter Musik, aber Fakt ist eben auch: Nicht wenige Architekten lauschen bei der Zeichenarbeit einer Klangkulisse ihrer Wahl, von Klassik bis Hardcore. Über das Verhältnis von musikalischer und architektonischer Komposition und Produktion lässt sich also ausgiebig nachdenken.
Einen Beitrag leistet nun die Henning Larsen Foundation mit ihrer Architecture & Music Competition, deren Gewinner gestern bekannt gegeben wurden. Musikalische Arbeiten waren gesucht, die sich explizit mit der Beziehung zwischen beiden Disziplinen beschäftigen. Ausgezeichnet wurde Cristian Vogel vor Jakob Draminsky Højmark und Henrik José, die Jury beurteilte insgesamt 145 Beiträge. Mit Irene Becker, Niels Rosing-Schow, Niels Lyhne Løkkegaard, Peter Albrechtsen und Troels Troelsen bestand diese aus Musikern, Komponisten, Sound Designern und Architekten.
Alle drei Gewinner des mit 18.000 Euro dotierten Wettbewerbs kommen übrigens aus der Musik. Wie viele Architekten sich mit eigenen Kompositionen beteiligt hatten, ist nicht bekannt. Bei den Kompositionen handelt es sich um eher sphärische Soundscapes, wobei zumindest der Beitrag von Henrik José auch an klassische musikalische Arrangements denken lässt. Aber genug der Worte, die Stiftung hat die prämierten Werke schließlich ins Netz gestellt:
„The Bell Tower Seed“ von Cristian Vogel
„Yakushiji III“ von Jakob Draminsky Højmark
„Swirley Bokeh“ von Henrik José
Die Architecture & Music Competition ist nicht der erste Versuch der Henning Larsen Foundation, die Grenzbereiche der Architektur zu vermessen. 2015 ging es um Film, 2008 lag der Fokus auf Schreiben, und 2007 war Fotografie das Thema. In den übrigen Jahren seit ihrer Gründung 2001 wurden einzelne Architekten oder ganze Büros, aber auch Künstler und Journalisten ausgezeichnet. Unter den Geehrten befinden sich Bjarke Ingels, Dorte Mandrup und Julien De Smedt. (sb)
Zum Thema:
www.henninglarsen.com