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08.07.2010
Nordmoere
Museumswettbewerb in Norwegen entschieden
Während in anderen Ländern ehrgeizige Kulturprojekte längst auf Eis gelegt wurden, werden sie im erdölreichen Norwegen weiter vorangetrieben (obwohl auch dort die Krise ihre Spuren hinterlassen hat): Anfang Juli 2010 wurden die Finalisten beim Architektenwettbewerb für ein Opern- und Kulturzentrum im norwegischen Kristiansund gekürt. Die Jury unter Vorsitz von Per Kristian Øyen konnte sich jedoch nicht auf einen einzelnen Gewinner einigen, daher gibt es zwei erste Preisträger:
- „Kulturquartier“ von C. F. Møller Architects (Århus)
- „Silencio“ von der Arbeitsgemeinschaft aus Space Group (Oslo) und Brisac Gonzales (London)
Neben der Oper wird das neue Kulturzentrum auch einen Ballettsaal, eine Bibliothek, ein Kolleg, Konferenzräume, ein Restaurant und ein Café aufnehmen. Teil der Entwurfsaufgabe war es zudem, zwei bestehende Gebäude in das neue Konzept zu integrieren; eines von ihnen ist das ehemalige Folkets Hus.
Hier wollen C. F. Møller einen „lebendigen urbanen Raum rund um das Gebäude“ schaffen, indem Sie das kulturelle Zentrum mit der Fußgängerzone, den Straßen, Plätzen und einem nahe gelegenen Park verknüpfen. Das „Kultur Quartier“ vereine so die unterschiedlichen kulturellen Funktionen in einem „dynamischen und kreativen Umfeld“, so die Architekten. Der Konzertsaal soll eine „erhabene Akustik“ und „flexible Aufführungsmöglichkeiten“ bieten.
Auch das Autorenteam von „Silencio“ (Spacegroup/Brisac Gonzales) will die bestehenden Bauten respektieren. Sie schlagen einen „porösen Verbindungskörper“ vor, der die drei freistehenden Gebäude so miteinander verknüpft, dass sie im einzelnen noch erkennbar bleiben. Eine bandartige gläserne Brücke soll die Bibliothek im Folkets Hus mit dem Haupt-Foyer des neuen Gebäudes verbinden, während das geplante Schulgebäude über einen unterirdischen Gang angeschlossen werden soll.
Die Jury würdigte bei beiden Projekten die „hohe architektonische Qualität“, sie würden sich „deutlich von den anderen Beiträgen absetzen“. Beide reagierten gut auf das vorgegebene Programm. Jedoch solle in einem nächsten Schritt noch geklärt werden, wie Wirtschaftlichkeitsfaktoren besser in die Konzepte integriert werden können. Zudem seien beide Ansätze „grundverschieden“ und hätten eigene „Schwächen und Stärken“, so dass sie sich schwer miteinander vergleichen ließen. Nach der Überarbeitung erhofft sich die Jury mehr Klarheit.
Insgesamt hatten sich 44 Büros für den Wettbewerb beworben, fünf davon waren schließlich aufgefordert worden, differenzierte Beiträge für den Wettbewerb auszuarbeiten- Neben den genannten waren dies Snøhetta (Oslo) mit ihrem Projekt „Aurora“, Jarmund/Vigsnæs (Oslo) und MNAL (Oslo) / Wingårdh arkitektkontor (Stockholm/Göteburg) mit „Lydbølgen“ sowie Nordplan/70° nord/ Mestre Wåge Arquitectes mit dem Projekt „Fuge“.
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