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21.04.2016
Verzicht auf Schönheit
Museumspavillon im Hafen von Sydney
Museen sind zivile Bauwerke, doch was, wenn ausschließlich militärische Themen vermittelt werden sollen? Die Gestaltung der Waterfront Pavilion des Australian National Maritime Museum in Sydney zitiert die Ästhetik zweier benachbarter Kriegsschiffe, das Gebäude ist jedoch zugleich auch eindeutig als öffentlicher Ort erkennbar. Die Architektur stammt von Francis-Jones Morehen Thorp, dessen fjmt studio Niederlassungen unter anderem in Sydney und Melbourne unterhält.
Im berühmten Darling Harbour gelegen, drängt sich der Pavillon zwischen die beiden historischen Boote Vampire und Onslow auf ein altes Pier. Die dunkle Hülle verleiht dem langgezogenen Baukörper auf den ersten Blick ein leicht geheimnisvolles Äußeres, während zugleich das große Fenster auf der Stirnseite etwas vom Innenleben verrät. Die kantige Segmentierung der Hülle lässt dabei an die Stealth-Technologie von Tarnkappenflugzeugen denken, sie ist zugleich jedoch auch von der Spantenbauweise alter Holzschiffe inspiriert.
Die dynamisch verformte Hülle antizipiert die Bewegung der Besucher, die mittels mehrerer Öffnungen Ausblicke auf die beiden Schiffe und den Hafen geboten bekommen. Die Ästhetik im Inneren gleicht dabei einer einfachen Industriehalle, wurde der Neubau doch aus Kostengründen vor allem mit einfachen Standardprodukten umgesetzt. Diesen erzwungenen Verzicht auf Schönheit sehen die Architekten jedoch gelassen, schließlich zähle gerade beim Militär allein die Funktionalität. (sb)
Fotos: Brett Boardman
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