Was sich von außen als einfacher Glaskubus zeigt, entpuppt sich innen als amöbenförmige Ausstellung: Die New Yorker Architekten Thomas Phifer and Partners haben ihre Pläne für den Erweiterungsbau des Corning Museum of Glass vorgestellt. Das Museum am Glasindustriestandort Corning bei New York ist zwar das größte Glasmuseum der USA: Hier werden sowohl Produkte aus Industrie und Design, als auch glasbezogene Kunst ausgestellt. 2001 wurde das Museum von den Architekten Smith-Miller + Hawkinson zuletzt erweitert, heute fehlen dem Glas-Ensemble jedoch weitere Ausstellungsflächen.

Der fast 10.000 Quadratmeter große quadratische Anbau soll da nun aushelfen – hier wird u.a. zeitgenössische Glaskunst von Dan Graham und Gerhard Richter zu sehen sein. Die Fassade setzt sich aus dünnen Lamellen aus Milchglas zusammen, die die darunter liegende Glashülle wie ein Vorhang schließen und nur wenige Ein- und Ausblicke gewähren. Er habe sich lange damit beschäftigt, wie sich das neue Gebäude an diesem Ort eingliedern kann, so Thomas Phifer. „Wir haben eine Reihe von Ideen entwickelt, wie wir die Schwelle zwischen Architektur und Landschaft durch einen Glasbau verwischen können.“

Das Innere unterteilen geschwungene Wände in zwei größere und drei kleinere organisch geformte Ausstellungsräume. Die Erschließung ergibt sich in der Restfläche, einem außen liegenden Gang. Die meisten der Kunstwerke sollen unabhängig von den Wänden platziert werden, teilweise können sie auch gehangen werden. Tageslicht gelangt in die Ausstellungsräume nur indirekt, es wird von oben eine teils transparente, teils transluzente Decke gestreut. Mit der Wolke im Kubus setzen die Architekten dem klassischen White Cube ein Pendant entgegen, das mit Sicherheit für manche Kuratoren ein Herausforderung sein wird. 2014 soll der Museumsneubau eröffnen. Phifer and Partners sind desweiteren auch mit der Sanierung eines bestehenden Gebäudes beauftragt, hier sollen ein Shop und ein Auditorium entstehen.

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