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30.01.2014

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Lichtschloss aus weißem Beton

Museumserweiterung von Nieto Sobejano auf Gran Canaria


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Die Sanierung des Castillo de la Luz offenbart seine verborgene Vergangenheit: 2004 haben Nieto Sobejano Arquitectos die Burgruine in der Nähe des gleichnamigen Hafens von Las Palmas auf Gran Canaria in ein Meeresmuseum umgebaut. Zehn Jahre später wird der Erweiterungsbau eröffnet: Am gestrigen Mittwoch weihte das Fürstenpaar von Asturien das Kastell des Lichtes auf der kanarischen Insel ein.

In der Landenge gelegen, wo die kastilischen Schiffe eintrafen, um die Stadt zu schützen, wurde das historische Schloss in einen neuen Ausstellungsraum und mit der geeigneten Infrastruktur für ein zeitgenössisches Museum ausgestattet. Nieto Sobejano zeichnen neben der Sanierung des ältesten Schlosses auf den Kanarischen Inseln aus dem 15. Jahrhundert auch für den Neubau des Besucherzentrums verantwortlich.

Um nicht in Konkurrenz zum majestätischen Bild der Festung zu treten, wurde der separate Erweiterungsbau an der Ostseite des Grundstücks positioniert und zur Hälfte unter die Erde gelegt. Neben dem Haupteingang beinhaltet der Neubau mit seinem Dach aus Corten-Stahl weitere dem Museum angegliederte Funktionen wie Museumshop, Toiletten, Magazin, Technikräume sowie einen Mehrzwecksaal für Veranstaltungen.

Die historische Festung machten die spanischen Architekten mit Sitz in Madrid und Berlin zur Hauptfigur des Raums. Die Sanierung sollte die „verborgene Vergangenheit“ offenlegen, dazu haben Nieto Sobejano sich zunächst intensiv mit der fünf Jahrhunderte alten Baugeschichte der Burg auseinandergesetzt. Der Raum zwischen den Außenwänden und dem ursprünglichen Turm hatte sich mit Erde gefüllt und musste ausgegraben werden. Den bis vor kurzem verborgenen Raum betonen die Architekten mit einer weißen Betonplatte, die den Neubau von den Mauern des alten Turms als einzige sichtbare Spur einer Intervention abtrennt und gleichzeitig das Tageslicht, das durch schmale Oberlichter fällt, reflektiert.

Diese Räume voller Licht sollen auch dem Namen der Burg gerecht werden – ein Ansatz, der an den Entwurf von 2004 anknüpft. Um die blinden Mauern des Castillo nicht zu durchlöchern, hatten Nieto Sobejano hier die neu eingefügten Stahlbetondecken genutzt, um Tageslicht in den Innenraum zu leiten. Wie bei einem Gefäß, in das Flüssigkeit gefüllt wird, steigen und fallen die Lichtpegel im Inneren des Castillo.

Während der langen Sanierungsarbeiten wurden etliche wichtige archäologische Entdeckungen gemacht – wie etwa eine Wand aus dem 15. Jahrhundert, die nun Teil der Ausstellung geworden ist, berichten die Architekten. Das Gebäude wird die Martin-Chirino-Stiftung beherbergen – mit Skulpturen eines der bekanntesten zeitgenössischen Künstlers Spaniens, der auf den Kanarischen Inseln geboren wurde. Nach der gestrigen Einweihung des Gebäudes in Anwesenheit von Prinz Philipp von Spanien soll die Eröffnung der Ausstellung von Martin Chirino im Juli 2014 folgen.

Fotos: Roland Halbe


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