Am Mittwoch wird Preston Scott Cohens Erweiterungsbau für das Tel Aviv Museum of Art eröffnet. Der Architekt aus Cambridge, Massachusetts, hatte bereits 2003 denWettbewerb für das sogenannte Herta and Paul Amir Building gewonnen. Im Mai 2010 erfolgte der Spatenstich im Herzen der weißen Bauhaus-Stadt (siehe BauNetz-Meldung vom 15. Mai 2010). Ab Mittwoch wird der rund 18.000 Quadratmeter große und 55 Millionen Dollar schwere Museumsneubau neben israelischer Kunst auch eine Architektur- und Designgalerie beherbergen.
Das Tel Aviv Museum of Art preist den Solitär aus Beton, Stahl und Glas als eine „Tour de Force“ komplexer Geometrie und lichgefüllter Räume. Außen matt schimmernd, kantig und schräg soll er so in einen Dialog mit den angrenzenden Museumsbauten und der modernen Architektur Tel Avivs treten.
Im Gebäudeinnern bestimmt ein 26,50 Meter hohes Atrium das Raumgefühl. Die fünf Geschosse scheinen sich Ebene für Ebene darumherum hochzuschrauben. Rampen und Treppen winden sich ebenfalls um den Luftraum des Atriums und ermöglichen eine zirkuläre Erschließung der Ausstellungsflächen. Diese beherbergen großzügige rechteckige Galerieräume, für Preston Scott Cohen waren sie die größte Herausforderung: er musste sie auf dem Dreiecksgrundriss des Neubaus anordnen. „Unsere Lösung war es, das Dreieck zu quadrieren“, so Cohen, „wir haben die Ebenen entlang unterschiedlicher Achsen angeordnet, die von Geschoss zu Geschoss variieren. So konnten wir die zwei eigentlich unvereinbaren Paradigmen der zeitgenössischen Museumsarchitektur vereinen: das Museum der neutralen weißen Box, die optmale, flexible Räume für Kunstausstellungen bietet, und gleichzeitig das Museum als Spektakel, das den Besucher berührt und zu einem sozialen Event wird.“
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