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24.05.2023

Sonthofener Giebellandschaft

Museumserweiterung im Allgäu von Andreas Ferstl Architekten


Das AlpenStadtMuseum in Sonthofen im Oberallgäu informiert anhand zahlreicher Originalobjekte zu Regional- und Stadtgeschichte. Hervorgegangen ist es aus einem seit 1930 in einem historischen Bauernhaus verorteten Heimatmuseum, das bereits in den 1970er Jahren eine Erweiterung erfuhr. Nun wurde der Bestand des vormaligen Heimathauses nach Plänen des Münchner Büros Andreas Ferstl Architekten erneut erweitert und umgebaut. Ende Januar 2023 eröffnete das 2.130 Quadratmeter Bruttogrundfläche umfassende Museum unter neuem Namen.

Auftraggeberin war die Stadt Sonthofen, die mit einem 2017 erfolgten Ankauf des Nachbargebäudes, des sogenannten Rapphauses, den Weg für die Vergrößerung freimachte. Umgesetzt wurde das mit gut 11 Millionen Euro veranschlagte Projekt in enger Kooperation mit der Landesstelle für nichtstaatliche Museen und mithilfe von Fördermitteln der Städtebauförderung, des EFRE-Programms „Investition in Wachstum und Beschäftigung“ Bayern 2014–2020, des Kulturfonds Bayern, des Bezirks Schwaben und der Bayerischen Landesstiftung.

Andreas Ferstl Architekten, die das Bauvorhaben in den Leistungsphasen 1 bis 9 betreuten, setzten sich mit ihrem Entwurf 2019 bei einer Mehrfachbeauftragung durch. Ihr Konzept basiert auf einer Neuinterpretation der für den Ort typischen, giebelständigen Bauweise. Das neue Museumsensemble wird durch die so entstandene Dachlandschaft geprägt, der Komplex zugleich gegliedert und im Maßstab an die Umgebung angepasst.

Der Neubau schafft die räumliche Verbindung zwischen den unterschiedlichen Bestandsgebäuden, sodass nun eine zusammenhängende Ausstellungsfläche zur Verfügung steht. Seine Fassade aus sägerauem Lärchenholz, mit dem auch der Anbau aus den 1970er Jahren bekleidet wurde, bildet einen ruhigen, homogenen Hintergrund, vor dem die beiden historischen Häuser gut zur Geltung kommen.

Neben den Ausstellungs- und Depotflächen beherbergt der dreigeschossiges Museumsbau auch einen Veranstaltungssaal, einen Werkraum für museumspädagogische Kurse und ein öffentlich zugängliches Café. Der Eingang befindet sich am nördlich gelegenen Kirchplatz, wo durch den Neubau die historische städtebauliche Situation wiederhergestellt wurde. Er ergänzt das hier stehende Rapphaus, dessen neuzeitlicher Anbau im Zuge der Baumaßnahme abgerissen worden war, sodass dessen frühere Unterteilung in Haupt- und Wirtschaftsteil wieder ablesbar ist. (da)

Fotos: Sebastian Schels


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