Der Umfang der Sammlung des Powerhouse Museums in Sydney, das Entdeckungen und Erfindungen in verschiedensten Bereichen dokumentiert, wird auf über eine halbe Million Objekte geschätzt. Nicht umsonst gilt es also als größtes und bekanntestes Museum Australiens. 95 Prozent der Exponate lagern ständig im Museum Discovery Center im nordwestlichen Vorort Castle Hill. Die bestehenden sechs Hallen waren jedoch nicht mehr ausreichend, auch ist ein stärkerer Bezug zur Öffentlichkeit gewünscht. Daher wurde die Anlage im vergangenen Jahr um ein von lahznimmo architects (Sydney) geplantes Gebäude erweitert, das der Forschung und Konservierung dienen soll.
Das 130 Meter lange Building J liegt senkrecht zur angrenzenden Hauptstraße. Da Planunterlagen aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich sind, lässt sich nur schwer erahnen, wie das durchaus umfangreiche Raumprogramm im Gebäude strukturiert ist. Neben dem rund 3.000 Quadratmeter großen, teils öffentlichen Lagerbereich für Sammlungsobjekte gibt es ein Konservierungslabor und Räume für die Digitalisierung sowie das Verpacken der Exponate. 50 Arbeitsplätze sind für Mitarbeitende und Gastforscher*innen vorgesehen. Weitere Flächen für Ausstellungen, Workshops oder Vorträge öffnen das Gebäude neben Fachleuten auch für Schul- oder Universitätsgruppen sowie Bürger*innnen. Bauherrin war die Create NSW, eine Regierungsbehörde von New South Wales, die für die Bereitstellung von Finanzen für Kultur- und Kunsteinrichtungen verantwortlich ist.
Äußerlich fügt sich der Bau mit einer Bruttogrundfläche von 8.100 Quadratmetern gut in das industrielle Umfeld ein. Die Fassade aus feingewelltem Aluminiumblech bedeckt einen Großteil der geometrischen Form, die unregelmäßig durch Schrägen, Einschnitte oder Ausbrüche charakterisiert wird. Einige wenige, aber dafür großflächige Glasöffnungen lassen schon von außen einen Blick auf Exponate wie Flugzeuge, Züge oder Automobile zu. Die Konstruktion aus vorgefertigten Betonplatten ist vor allem im Inneren sichtbar belassen und korrespondiert dort mit einem polierten Betonboden. In Anbetracht der bunt gemischten Exponate ist diese neutrale Farbgebung von grau und weiß durchaus sinnvoll. Die Baukosten werden mit 30 Millionen Australischen Dollar angegeben, was rund 18,2 Millionen Euro entspricht. (gk)
Fotos: Rory Gardiner
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