Knapp sechs Jahre nach der Planvorstellung (siehe BauNetz-Meldung vom 16. Februar 2004) und vier Jahre nach der Grundsteinlegung konnte der Anbau an das Museum of Fine Arts in Boston am vergangenen Freitag mit einer repräsentativen Feier für Spender und Politiker eröffnet werden.
Wobei man sagen muss, dass „Anbau“ eine starke Untertreibung ist: Der neue Flügel, in dem künftig „Arts of the Americas“ ausgestellt werden, bietet 12.400 Quadratmeter neue Ausstellungsfläche, das entspricht einer Erweiterung der bisherigen Fläche des Beaux Arts-Gebäudes von 1909 um gut ein Drittel. In 53 Galerien, benannt nach ihren privaten Geldgebern, werden hier etwa 5.000 Kunstwerke aus der Sammlung des Museums zu sehen sein. Entworfen wurde der etwa 250 Millionen Euro teure Neubau von Foster + Partners.
Die Erweiterung ist mit einer umfassenden Neuorganisation des gesamten Gebäudes verbunden. Dessen Architekt Guy Lowell hatte seinen Entwurf so angelegt, dass er in mehreren Stufen erweitert werden konnte. So wurde das ursprüngliche Gebäude bereits 1915, 1968 und 1997 erweitert. Norman Foster hat nun eine zentrale Achse in das Gebäude gelegt, die den Haupteingang in der alten Südfassade mit der neuen, gläsernen Eingangshalle im Norden verbindet. Diese Eingangshalle sitzt mittig zwischen den beiden viergeschossigen Ausstellungsflügeln des Neubaus. Zum Bestandsgebäude hin wird ein existierender Hof nun zum Innenhof, der für Veranstaltungen und zur Erholung der Besucher vorgesehen ist. Zum Außenraum hin sollen die Verbindungen des Gebäudes mit dem Fenway Park verbessert werden – die Architekten sprechen davon, dass die Landschaft „in das Gebäude hineingezogen wird“.
Bis zum 20. November dauern die offiziellen Feiern noch an, danach wird das gesamte Museum auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
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BauNetz Redaktion | 17.11.2010 16:32 UhrKosten
Die angegebenen Kosten pendeln zwischen 354 und 504 Millionen US-Dollar, also 260 bzw. 370 Millionen Euro. Sie beziehen sich aber in jedem Fall nicht nur auf den Neubau, sondern auch auf Renovierung und Umstrukturierung des Altbaus, können also nicht 1:1 auf die Quadratmeter der Erweiterung umgerechnet werden.