Robert Schuman (1886–1963), nicht zu verwechseln mit dem Komponisten nahezu gleichen Namens, war Gründungsvater der Kohle- und Stahlunion zwischen Deutschland und Frankreich und somit einer der Gründungsväter Europas. Im Jahr 2005 wurde sein Privathaus am lothringischen Mont St. Quentin, des Höhenzugs, der den Hintergrund der Gegend um Metz bildet, renoviert und zu einem Museum umgebaut. Am 9. Mai 2009 wurde nun der Erweiterungsbau des Museums, geplant vom Pariser Architekturbüro Auber + Hoge & Associés, eingeweiht.
Das Schumanhaus ist Teil eines denkmalgeschützten Ensembles, ausgestattet mit einem weiten Blick über das Moseltal und auf die deutsch-französische Grenze.
Das Erweiterungsgebäude entwickelt sich aus der straßenseits renovierten Fassade des Altbaus hin zum Grün der Parkanlage. Im Gegensatz zu den im traditionell lothringischen Stil erbauten Nachbargebäuden wurden für den Neubau die Materialien Zink, Glas, Industrieglas und Stein aus den Jaumont-Steinbrüchen gewählt.
Zum Ausstellungsdesign schreibt der Architekt: „Seinem einfachen, tiefgläubigem und manchmal geradezu starrsinnigem lebenslangem Verhandeln assoziieren wir ein Symbol: der Tisch: ….mit gebrochenen Tischbeinen als Ausdruck seiner durch die Kriege zerstörten Grenzheimat, wandelt sich zum Altar, Ausdruck seines Glaubens; wandelt sich zum Verhandlungstisch, zum Schreibtisch und zuletzt zum Stehpult mit Blick auf die Grenzen zu Deutschland und seinem Hauptwerk: Pour l'Europe.“