Nach rund zwölf Jahren scheint der Streit in Ingolstadt um das Projekt „Museum für Konkrete Kunst“ endlich beigelegt, gleichzeitig scheint ein neuer vorprogrammiert: Kürzlich ergab der Realisierungswettbewerb zum Neubau des Museum auf dem Gelände einer denkmalgeschützten Gießereihalle keinen eindeutigen Sieger (siehe zur Vorgeschichte des Wettbewerbs BauNetz-Meldung vom 26. Juli 2010). Am 20. Januar vergab die Jury aus 15 eingereichten Entwurfsarbeiten zwei erste Preise:
- 1. Preis: Stanton Williams Architects, London
- 1. Preis: DFZ Architekten Dinse Feest Zurl, Hamburg
- 3. Preis: Querkraft Architekten, Wien
- 4. Preis: Zaha Hadid Architects Patrick Schumacher, London
- 5. Preis: Dömges + Fischer Generalplanung, Regensburg
Für die Arbeit von Stanton Wiliams Architects spricht, so die Jury, „dass mit dem Belassen des Bestandes und der Erweiterung die Bauaufgabe klar, intelligent und wie selbstverständlich gelöst wird. Diese Erweiterung schafft zusätzliche Flächen und eröffnet die Möglichkeit, den Bestand ausschließlich der Ausstellungsnutzung zuzuführen. Der Besucher ‚erlebt‘ den alten Industrieraum. Sichtbeton und Stahl als Materialien sind dem Umfeld angemessen und die Belange der Denkmalpflege gewahrt.“
Die Entwurfsarbeit von DFZ dagegen „greift in einer Verknüpfung den Wiedererkennungswert des vorhandenen Industriedenkmals mit der Formensprache konkreter Kunst auf. Das Museumskonzept zeigt Qualitäten im Innenraum sowie in der Anbindung an das Stadtgefüge. Die Überformung der historischen Bausubstanz ist baulich spannend gelöst und stellt einen mutigen städtebaulichen Ansatz dar. Die Entwurfsidee, Historisches mit Neuem zu verbinden, ist als Einheit gut gelungen.“
In der zweiten Stufe des Vergabeverfahrens soll nun nach weiteren Verhandlungsgesprächen mit den fünf Preisträgern die Auftragsvergabe vorbereitet werden. Hoffentlich droht hier keine weitere Verzögerung.
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