Rot und warm leuchtet der Beton des offenen Souterrains zwischen den Gebäuden, fast so, als habe man gerade erst die oberste Erdschicht abgetragen. Der Effekt ist eine Reminiszenz an die Bergbauvergangenheit von Kerkrade, wo in diesen Tagen das neue Museumplein Limburg eröffnet wurde. Shift Architecture Urbanism aus Rotterdam haben das bestehende Discovery Center um ein Designmuseum und ein Earth Theater ergänzt. Letzteres ist ein invertiertes Planetarium, das die Erde aus Weltraumsicht zeigt. Die Grundsteinlegung war im letzten Jahr.
Das neue Ensemble zeichnet sich durch die spannungsreiche Komposition von Solitären aus, die sich dank ihrer Gegensätzlichkeit in der Balance halten. Das Designmuseum im silbrig schimmernden Würfel fällt optisch am stärksten ins Gewicht, was aber durch die auratische Qualität der Kugelform des Planetariums kompensiert wird. Ein 80 Meter langer schwarzer Riegel beherbergt als verbindendes Element neben der Verwaltung die gemeinsamen Einrichtungen der Museen. Inhaltlich konzipiert ist das Angebot als „Museum ohne Grenzen“, in dem Design, Wissenschaft und Technik spielerisch zusammenkommen und das die „Zuschauer zu Teilnehmern macht“.
Das räumlich wichtigste Element ist jedoch keines der Gebäude, sondern deren Abwesenheit im Zentrum der Anlage: Der tiefergelegene Platz namens C-Square dient nicht nur der Erschließung der unterirdisch verbundenen Baukörper. Als öffentlicher Raum direkt am Bahnhof soll er das Ensemble auch stärker im städtischen Alltag verankern. Neben den Besuchern der Museen sollen hier ab sofort auch die Kerkrader zusammenkommen. An lauen Sommerabenden oder dunklen Wintertagen, bei einem kühlen Bier oder beim Warten im Trockenen auf den nächsten Zug. (sb)
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