Diese ersten Jahre des Jahrtausends werden ganz offensichtlich als die Museumsgründerjahre in die Kunstgeschichte eingehen. Am 29. September 2008 wird in Neuhaus/Suha in Kärnten wieder ein neues Privatmuseum eröffnet. Der Entwurf dafür stammt von Querkraft Architekten (Wien), die im Juli 2006 den entsprechenden geladenen Wettbewerb für sich entscheiden konnten (BauNetz-Meldung vom 21. Juli 2006).
Bauherr ist der Industrielle und Sammler Herbert W. Liaunig, nach dem das Museum auch benannt ist. Schwerpunkt der Sammlung ist die österreichische Kunst nach 1950, für dieses Gebiet gilt sie unter Kunstsachverständigen als hervorragend ebenso wie Liaunigs Sammlung an Goldobjekten der Akan, die ebenfalls gezeigt wird.
Die Architekten hatten den Wettbewerb gewonnen, da ihr Entwurf „auf intelligente Art eine pragmatische und robuste Raumstruktur mit einem starken, zeichenhaften Charakter verbindet, und besonders auf die einzigartige landschaftliche Situation eingeht“ (Jury).
Das Museum schneidet als langer Riegel in ein auf zwei Seiten stark abfallendes Hochplateau ein. Dadurch liegt ein Großteil des Gebäudes einerseits versteckt im Gelände, andererseits ragt es auf der Seite der Bundestraße – und damit für ankommende Besucher weithin sichtbar – weit über die steile Böschung hinaus.
Kern der Anlage ist die 160 Meter lange Ausstellungshalle, an die sich Außenterrassen anschließen. Der 13 Meter breite und sieben Meter hohe Raum ist mit Bogenschalen aus dem Industriebau gedeckt. Tageslicht strömt durch transluzente Oberlicht-Elemente ein, mobile Ausstellungswände ermöglichen dabei eine variable Bespielung der Halle.
Der Eingangsbereich orientiert sich zum Ortszentrum von Neuhaus hin. Ein „Weinkeller der Kunst“ begleitet die Besucher auf dem Weg zur Ausstellung über die gesamte Länge des flach ansteigenden Zugangs hin. Durch die unterirdische Lage des Museums konnte auf teuere Fassaden verzichtet werden, gleichzeitig ermöglicht die gleichmäßige Erdtemperierung eine energieeffiziente Betriebsführung; die Beheizung erfolgt über eine Wärmepumpe.
Das Museum kann im September und Oktober 2008 nur nach Anmeldung im Rahmen einer eineinhalbstündigen Führung besucht werden. In diesem Zeitraum gibt es täglich sechs Führungen. Danach finden solche Führungen von Mai-Oktober, jeweils Di-So, ebenfalls nur nach Anmeldung statt.
Bildnachweis: Lisa Rastl
Zum Thema:
www.museumliaunig.at
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sven | 01.09.2008 16:52 UhrLOB
bild #2: was für ein wahnsinns-innenraum! spitze! ein wirklich wunderbares haus. und wie sich dieser riegel über den hang schiebt, hammer! wünsche mir viel größere bilder, grundrisse, schnitte!!!!