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21.06.2024

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Am Schauplatz des D-Day

Museum von Projectiles in Arromanches-les-Bains


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Zahlreiche Soldatenfriedhöfe, Gedenkstätten und Museen erinnern an die Landung der alliierten Truppen in der Normandie. Am 6. Juni jährte sich der unter dem Namen D-Day tief in die Weltgeschichte verankerte Beginn der Befreiung Westeuropas von der NS-Herrschaft zum 80. Mal. Einer der Schauplätze der Militäroperation mit Decknamen Overlord ist der Strandabschnitt Gold Beach. Hier erreichte die britische Armee das Festland und errichtete unter anderem den künstlichen Hafen von Arromanches-les-Bains, dessen Überreste bis heute sichtbar bleiben.

Das Küstendörfchen Arromanches zählt gerade einmal rund 500 Einwohner*innen. Jährlich kommen jedoch über 300.000 Menschen in den Ort. Bisher besuchten sie unter anderem ein knapp 500 Quadratmeter kleines Museum, das bereits 1954 eröffnete und damit als erstes die entscheidende Episode im Zweiten Weltkrieg thematisierte. Das Musée du Débarquement schloss im Herbst 2022 seine Türen, um einem Neubau mit mehr als vierfacher Größe Platz zu machen. Infolge eines von der Kommune ausgelobten Wettbewerbs 2019 konnte das Pariser Büro Projectiles seinen Entwurf nun für rund 8,5 Millionen Euro realisieren. Der mehrdeutige Name des Planerteams dürfte jedoch nur Zufall sein und bei der Entscheidung keine Rolle gespielt haben.

Vielmehr die Tatsache, dass die Architekt*innen bereits einige Museumsbauten in ihrer Heimat umsetzen konnten. Der neueste Wurf betont zwar die Bedeutung und Einbindung des Neubaus in den landschaftlichen und historischen Kontext, wirkt jedoch durchaus wie ein massiver Fremdkörper innerhalb der kleinteiligen Umgebung. Eine simple Geometrie und kantige Linearität charakterisieren den flachen Quader aus Glas und Beton. Filigrane, acht Meter hohe Stützen entlang der Fassaden setzen sich unterhalb eines vier Meter weit auskragenden Vordachs fort. „Ihre Ausführung erinnert an die ingenieurtechnische Genialität der Elemente, die den künstlichen Hafen von Mulberry B bilden,“ wie die Architekt*innen ihren Entwurf beschreiben.

Zwei Geschosse mit Zwischenebenen und eine Dachterrasse bieten sich den Besuchenden beim sorgfältig orchestrierten Rundgang durch die Ausstellung. Dazu gibt es ein Auditorium und Büros. Der Außenraumbezug ist essentiell. Immer wieder zeigen sich zwischen den Exponaten großformatige Ausblicke auf die Original-Schauplätze. Noch deutlicher sollen die von den Gezeiten regelmäßig freigegebenen Relikte der Militäroperation vom neuen Vorplatz aus sichtbar sein, der dem Museum im Westen vorgelagert ist. Im Osten entsteht eine öffentliche Gartenanlage durch das Büro der Landschaftsarchitektin Emma Blanc (Paris). „Wenn die Überreste verschwunden sind, bleibt das Museum übrig“, sagen die Architekt*innen von Projectiles. Man sollte in 80 Jahren mal nachschauen. (sab)

Fotos: Antoine Cardi


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Kommentare
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7

joscic | 26.06.2024 10:11 Uhr

verständlich aber bedauerlich

daß sich hier aus Deutschland vorwiegend kritisch bis abfällig zu einem Museum für die Landung der Allierten geäußert wird, ausgerechnet von einem "Fritz". Man hätte wohl lieber ein neutral gestaltetes xbeliebiges Dokumentationszentrum gesehen.
Ich finde die Form eines Tempels durchaus angemessen und schön, siehe arcseyler. Als Vorbild sehe ich auch das Carré d'Art von Foster in Nimes, also doppelt britisch.

6

Fritz | 25.06.2024 17:37 Uhr

non non non

nein das passt nicht. Überhaupt nicht.

5

Es ist | 22.06.2024 21:55 Uhr

ein Witz !

Ein D- Day- Museum, was so deutsch aussieht wie es nur geht. Dann noch Beton als bewährte Westwall- Bauweise. Muss man es zielgruppenorientiert verstehen ? Analytisch fundiert durch Marketing- Experten ? Fragen über Fragen ....

4

Also | 22.06.2024 12:48 Uhr

ich

mag ja Chipperfield und diese ganze Mies van der Rohe Revival Sauce der letzten zwanzig Jahre oder so.

Als Design wirkt das schon ok und ist auch nicht schlecht irgendwie.....aber das könnte auch ein xbeliebiges Kunstmuseum sein.

Also erstens ist das ein Plagiat (mit so lala Details) und zweites D-day? Da geht es um Krieg und menschliches Drama. Vielleicht sollte man da dann doch mal eine andere Formensprache benutzen. Libeskind in Dresden hat es vorgemacht. Das hier scheint eher nach dem Motto: "Ich wollte unbedingt mal Chipperfield kopieren" - egal was da reinkommt. Die Ausstellung sieht auch dermaßen harmlos rüber.... Schöne Vitrinen, alles sauber, D-Day?



3

British | 21.06.2024 21:58 Uhr

C without C

Chipperfield without Chipperfield

2

arcseyler | 21.06.2024 19:36 Uhr

de.

die klassische Strenge macht die ganze Umgebung samt Küste und Ort zum Schauplatz, mischt sich nicht ein.

1

Din21 | 21.06.2024 16:54 Uhr

Genius Loci

Das ist ein wirklich schön ausdetailliertes Museum. Aber warum steht es an dieser Stelle? Die Ausblicke sind "essentiell" für den Entwurf. Sehe ich an keiner Innenraumaufnahme. Eine streng gerasterte Fassade soll auf was bestimmtes aussen weisen ?
Sorry, abder das Gebäude hat null Aussenbezug, weder in Dimension noch in Reaktion auf die Natur oder die umliegende Bebauung. Wie konnte das einen Wettbewerb hier gewinnen ? Mein Fazit: Internationaler Stil. Gute Arbeit aber völlig deplaziert. Das sieht man schon auf dem ersten Bild.

 
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