RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Museum_von_OMA_in_Quebec_4736582.html

25.04.2016

Zurück zur Meldung

Dramatik im Schnitt

Museum von OMA in Québec


Meldung einblenden

Was zunächst lediglich nach ein paar gestapelten Kisten aussieht, entwickelt seine Dramatik im Schnitt: Aus dem Untergrund scheint sich die Kunst hier in Québec an die Oberfläche zu schieben. Das Bild passt durchaus zum neuen Pierre-Lassonde-Pavillon des Musée national des beaux-arts. Benannt ist der Flügel nämlich nach ihrem Sponsor, einem Philanthropen, der im Bergbau reich geworden ist.

Bereits 2010 konnte OMA den Wettbewerb für das Projekt gewinnen; verantwortlich ist Shohei Shigematsu, der New Yorker Partner des Rotterdamer Büros. Die unterirdischen Raumfluchten der Erweiterung erklären sich auch mit ihrer Funktion im Gefüge der Bestandsbauten. Das gläserne Atrium, das sich unter dem auskragenden Kistenstapel befindet, soll mit seiner Adresse an der Grande Allée dem gesamten Museum als Anlaufstelle dienen. Im Winter gelangt man über lange Gänge zu den anderen Teilen des Ensembles.

Errichtet wurde der 15.000 Quadratmeter große Flügel in Zusammenarbeit mit Provencher_Roy Architectes aus Montréal. Auf drei oberirdischen und zwei unterirdischen Etagen stehen insgesamt 3.000 Quadratmeter an Ausstellungsfläche zur Verfügung. Der größere Teil der Erweiterung dient damit anderen Funktionen, durch die das Museum stärker im Alltagsgeschehen der Stadt verankert werden soll. Hierzu zählen ein Restaurant samt Café, eine Boutique und ein großes Auditorium mit zusätzlichen Flächen für Empfänge aller Art.

Ebenfalls wichtig ist die enge Beziehung des Gebäudes zum umliegenden Park, aus der sich auch die kaskadierende Form des Pavillons erklärt. Auf diese Weise sind mehrere große Terrassen entstanden, deren oberste sogar Ausblicke auf den nahen Sankt-Lorenz-Strom erlaubt.

Die Qualität der Form beschränkt sich allerdings nicht nur auf ihren Nutzen bezüglich der Umgebung. Auch im Inneren entstehen dank der gegeneinander versetzten Volumen abwechslungsreiche Räume. Ein zweites Atrium mit einer spiralförmigen Freitreppe sorgt zudem für Durchlässigkeit in der Vertikalen. Die Ausstellungsflächen selbst konnten dank der raumhohen Fachwerkträger entlang der Fassaden stützenfrei gestaltet werden.

Bis die Québécois ihr neues Gebäude in Besitz nehmen können, werden allerdings noch ein paar Monate vergehen. Die feierliche Eröffnung ist für Juni geplant, dann sollte trotz der anhaltenden Kälte selbst in Kanada kein Schnee mehr liegen. (sb)

Fotos: Iwan Baan


Zum Thema:

www.mnbaq.org

Mehr zu den kommenden Fertigstellungen von OMA auch in der

Baunetzwoche#365: Rem Koolhaas


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

26.04.2016

Was treibt Architekten an?

Vortragsreihe in Karlsruhe

25.04.2016

Gläserne Attrappe für Chanel

Flagshipstore von MVRDV in Amsterdam

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
vgwort