Sie ist ein absoluter Touristenmagnet: Mehr als viereinhalb Millionen Besucher*innen strömen jedes Jahr nach Liberty Island, um die Freiheitsstatue oder „Liberty Enlightening the World“, wie die berühmte Statue offiziell heißt, live und in Farbe zu sehen. Im Mai dieses Jahres neu eröffnet wurde das passende Museum, das Statue of Liberty Museum, ein Entwurf von FXCollaborative (New York). Es informiert über Geschichte und Bedeutung des New Yorker Wahrzeichens – und bietet deutlich mehr Platz als sein Vorgänger.
Denn in das bisherige Museum, das im ehemaligen Fort Wood am Fuß der Statue untergebracht war, passten gerade einmal 20 Prozent derjenigen, die die Freiheitsstatue sehen wollten. Nur die Wenigsten hatten das Glück, ein Ticket für die Statue zu ergattern. So blieb dem Großteil der Besucher*innen nichts anderes übrig, als auf der 350 x 180 Meter großen Insel herumzuspazieren.
Das neue, rund 2.400 Quadratmeter große Museumsgebäude wurde im Rücken der Freiheitsstatue, am gegenüberliegenden Ende von Liberty Island platziert. Und zwar auf einer Fläche, die während des Ersten Weltkriegs für militärische Zwecke aufgeschüttet worden war. Weil man nicht noch einen zusätzlichen Baukörper auf der kleinen Insel unterbringen wollte, wurde der Neubau in eine Art Parklandschaft integriert.
Der Museumsbau ist – mit begrüntem beziehungsweise begehbarem Dach – als zum Rand der Insel aufsteigende Tribüne angelegt. Über eine breite Granittreppe kann man zur Aufsichtsplattform auf dem Dach des Ausstellungsraumes steigen, die unbehinderte Sicht auf die Freiheitsstatue, den Hafen und die Skyline Manhattans bietet. Highlight im 70 Millionen Dollar teuren Museum ist die originale Plastik der alten Flamme, die die Freiheitsstatue einst trug. Sie wurde 1984 bei Restaurierungsarbeiten gegen eine neue, vergoldete Flamme getauscht, da sie nicht mehr dicht war.
Für die raumhohen Fensterflächen der Ausstellungsräume wurde Spezialglas verwendet, das Unfälle mit Vögeln verhindern soll. Die erhöhte Lage und Verwendung von salzwasserresistenten Baustoffen soll den Museumsbau auch gegen Unwetter und Sturmfluten, wie 2012 von Hurrikan Sandy verursacht, schützen. Zum Einsatz kamen Materialien, die bereits auf der Insel zu finden sind. So wurden die rosagrauen Granitsteine, aus denen die Treppe, die Aussichtsplattform und alle anderen Sitzgelegenheiten gemacht sind, auch schon vor 130 Jahren von Richard Morris Hunt für den Sockel der Freiheitsstatue und die sternförmige Festung von Fort Wood verwendet. (tl)
Fotos: Diane Bondareff, David Sundberg und FXCollaborative
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STPH | 24.07.2019 07:43 Uhr..sie schaut nach Europa
immer interessant, wo sich die Amerikaner so architektonisch rumtreiben oder geistern. Sie versuchen gar nicht erst den Anschluss zu halten an die neuste Entwicklung oder Mode. Ein bisschen wie mit ihren Autos.
Aber das kann ja auch mal wieder impulsgebend werden.
Überholen ohne einzuholen.