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18.07.2019

Historische Boote am Windermere

Museum von Carmody Groarke in Nordengland


Der Windermere ist der größte See Englands und seit den 1850ern eine beliebte Feriendestination. Der im Lake-District-Nationalpark in der Grafschaft Cumbria gelegene See mit seiner Länge von immerhin 17 Kilometern – bei oft nur einigen hundert Metern Breite – blickt daher auf eine gewisse Bootsbau-Tradition zurück. Diese wird nun seit kurzem in einem von Carmody Groarke (London) entworfenen Ausstellungs-Bootshaus präsentiert. Das Windermere Jetty Museum wurde auf dem Grundstück einer ehemaligen Kiesgewinnungsanlage im Örtchen Bowness errichtet. Es zählt zu den wenigen zeitgenössische Gebäuden, die innerhalb der letzen fünfzig Jahre am Ufer des Sees errichtet wurden.

Das im vergangenen April eröffnete Bootsmuseum zeigt eine international bedeutende Sammlung von 40 historischen Booten und Wasserfahrzeugen, die von örtlich ansässigen Bootsbauern speziell für den See konstruiert wurden. Der lokale Bezug besteht hier also auch in den eigentlich mobilen Exponaten. Mit einigen dieser historischen Boote können die Besucher sogar Ausflüge aufs Wasser buchen. Ansonsten gibt es natürlich ein Café, während eine angeschlossene Restaurierungswerkstätte dafür sorgt, dass auf dem ehemaligen Werkgelände auch in Zukunft gearbeitet wird. Das hat den schönen Nebeneffekt, dass die für den Bootsbau typischen Geräusche und Gerüche nicht verloren gehen.

Um den zentralen Baukörper des vollfunktionsfähigen Bootshauses, mit dem das Wasser ins Zentrum des Museumskomplexes gebracht wird, gruppieren sich fünf weitere Volumen mit unterschiedlichen ergänzenden Funktionen. Sie sitzen leicht erhöht auf einem Betonsockel, um vor eventuellem Hochwasser geschützt zu sein.

Das Ensemble orientiert sich am typischen örtlichen Bootshausstil, die Architekten suchten aber auch nach einem Bezug zu den Herrenhäusern von Charles Vosey, die rund um Windermere zu finden sind. Das kommt vor allem in den Dachüberständen an den Längsseiten zum Ausdruck, die als Wetterschutz für Besucher oder Ausstellungsstücke dienen und an das Broad-Leys-Haus erinnern. Die Baukörper sind ansonsten von ähnlicher Kubatur und einheitlich mit oxidiertem Kupfer verkleidet, das im Lauf der Zeit eine Patina entwickeln soll. (tl)

Fotos: Christian Richters


Zum Thema:

Ein weiteres Projekt der Architekten im historischen Kontext findet sich mit der Hill-House Box im schottischen Helensburgh.


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Großzügige Dachüberhänge bieten geschützte Außenflächen.

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Der Museumsbau mit angeschlossener Restaurierungswerkstatt besteht aus mehreren Baukörpern ähnlicher Kubatur.

Der Museumsbau mit angeschlossener Restaurierungswerkstatt besteht aus mehreren Baukörpern ähnlicher Kubatur.

Zugang vom Land

Zugang vom Land

Die Ausstellungsräume sind zum Wasser hin ausgerichtet.

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