Das Museum of London soll nicht nur der Vergangenheit Londons, sondern auch der Zukunft gewidmet sein, meint Asif Khan (London), der zusammen mit Santon Williams (London) aus einem internationalen Wettbewerb für das Museum als Sieger hervorging. Das ist besonders vor dem Hintergrund des Austritts Großbrittaniens aus der Europäischen Union und den noch ungeahnten Veränderungen, die dadurch die Stadtbevölkerung Londons zukommen werden eine spannende Perspektive für den Neustart einer der Touristenattraktionen der Stadt. Die Institution, die in den existierenden viktorianischen Marktgebäuden West Smithfields, unweit des bereits seit fast 1000 Jahren bestehenden Smithfield Markets, ihren neuen Standort findet, wird inhaltlich sicher in irgendeiner Weise auf den Brexit reagieren.
Aus den über 70 Einreichungen schafften es außer den beiden Siegerbüros fünf weitere Teams in die Shortlist. Die Jury, unter der Leitung des Ökonomen und BBC-Moderator Evan Davis, attestierte dem Siegerentwurf die erfolgreiche Konzeption einer musealen Erfahrung, innovatives Denken und ein zeitgemäßen Entwurf bei gleichzeitiger Sensibilität gegenüber dem baulichen Bestand. Ihr Entwurf sieht eine lichtdurchflutete Kuppeleingangssituation, Ausstellungsräume in den Katakomben der Bestandsgebäude und einen versunkenen Garten vor.
Der 37-jährige Khan wird nun seinen ersten Museumsbau realisieren, nachdem er es bei bei dem Wettbewerb um das Guggenheim Helsinki mit seinem Entwurf zwar in die Gruppe der sechs Finalisten schaffte, dann aber nicht gewann. In Kooperation mit dem Museum und Geldgeber, die an der Realisierung beteiligt sind, wie der Greater London Authority (GLA) und der City of London Corporation, werden die Sieger ihren Entwurf in einer nächsten Phase bis zur Einreichung der Baugenehmigung 2018 präzisieren. (df)
Zum Thema:
www.museumoflondon.org.uk
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