Erinnert sich noch jemand an den Fluxus-Zug? Dieser fuhr in den siebziger Jahren unablässig in der Repubik herum, zum Lobe und Ruhme der avantgardistischen Happening-Kunstrichtung Fluxus. Nun scheint der Fluxus-Zug an seinem Bestimmungsbahnhof angekommen zu sein: In Potsdam wurde am 21. April 2008 das Museum „Fluxus+“ am Kulturstandort Schiffbauergasse eröffnet. Der Umbau des bestehenden ehemaligen Pferdestalls der Leibgarde-Husaren stammt von dem Berliner Architekturbüro Abelmann, Vielain, Pock (avp; siehe BauNetz-Meldung zum Richtfest vom 27. Juni 2007). Auch die Bundesstiftung Baukultur ist temporär in einem Nachbarstalll untergebracht (siehe BauNetz-Meldung vom 6. März 2008).
Mit rund 750 Quadratmetern ständiger Ausstellungsfläche, weitläufigem Foyerbereich mit Café, einem Museumsshop und einem Bereich für variable Veranstaltungen bilet das Museum einen neuen kulturellen Treffpunkt in Potsdam direkt am Tiefen See.
Auf zwei Etagen werden Werke aus Privatsammlungen gezeigt: Im Erdgeschoss, ergänzt mit Ton- und Bilddokumenten, eine ständige Ausstellung zur internationalen und intermedialen Fluxus-Bewegung, zu welcher Wolf Vostell, Emmett Williams, Ben Patterson, Nam June Paik und viele andere Künstler in den sechziger Jahren zählten. Im Obergeschoss wird ein Querschnitt des Lebenswerkes von Wolf Vostell gezeigt.