Die Sängerin Diane Dufresne ist insbesondere im französischsprachigen Teil Kanadas ein Phänomen – ihre eingängigen Rockballaden sind rund um die Uhr im Radio zu hören, sie spielt nur vor ausverkauften Hallen. Weitaus weniger bekannt: Neben ihrer Karriere als Musikerin widmet Dufresne ihre Zeit auch der Malerei. In Repentigny, einer Kleinstadt etwas nördlich von Montréal, hofft man nun, dies zu ändern. Dort steht seit kurzem das Centre d’art Diane Dufresne – entworfen wurde der Neubau von ACDF Architecture aus Montréal.
Er ist Teil eines größeren städtebaulichen Projekts, mit dem die Stadt zwischen Friedhof und Einfamilienhausgegend ein Kreativquartier etablieren möchte – neben dem Museum sind ein Skulpturengarten und ein Theater geplant. Gewidmet ist das Centre d’art allerdings nicht nur Dufresne, sondern – als neue Hauptausstellungshalle von Repentigny – den Künstlern der ganzen Region. Das Gebäude konzipieren ACDF darum etwas grundsätzlicher als Neuinterpretation einiger „klassischer typologischer Prinzipien“ des Museumsbaus. Zu diesen gehört insbesondere die Kolonnade, die zwischen Hauptfassade und Wasserbassin zugleich eine öffentliche Route über das Gelände definiert.
Hinter der markanten Hauptansicht ist das Museum in drei geschwungenen Holzvolumen organisiert, die ACDF durchaus passend als „Aalto-esque“ beschreiben. Neben der Ausstellungshalle gibt es einen kleinen Musikraum, Werkstätten und Seminarräume sowie einen multifunktional nutzbaren Raum. Was auffällt, ist die gediegene Ausführung des Projekts. Die Volumen sind in feiner Lattung verkleidet, Teile der Fassade in blitzendem Edelstahl gehalten und die Betonböden auf Hochglanz poliert – alles in deutlichem Kontrast zu Dufresne selbst, die als „La Diva“ eher schrille Looks bevorzugt. (sb)
Fotos: Adrien Williams
Zum Thema:
www.dianedufresne.com
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