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20.03.2025

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Kunst für die Sommerfrische

Museum in Südfinnland von JKMM


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Im Winter ist nicht viel los im finnischen Tammisaari, das ein paar Kilometer von der Ostsee entfernt an einer weit ins Inland reichenden Bucht liegt. Aber spätestens wenn – wie schon seit dem frühen 19. Jahrhundert – die Sommergäste kommen, erwacht auch die Kultur. Neben Badespaß gibt es mehrere Museen und Galerien, was angesichts der bloßen Einwohnerzahl von unter 15.000 nicht unbedingt zu erwarten wäre. JKMM mit Sitz in Helsinki haben dort kürzlich einen neuen Kunstort, das Chappe, fertiggestellt.

Der Neubau mit seiner dunklen Fassade steht am Rand des historischen Zentrums der kleinen Ortschaft. Platz für das Gebäude mit seinen 1.200 Quadratmetern Bruttogrundfläche ergab sich auf einem Restgrundstück direkt neben dem Raseborg Museum. Letzteres ist nach dem übergeordneten Stadt- und Regionalzusammenschluss benannt, zu dem Tammisaari heute gehört. Die Gemeinde ist auch unter ihrem finnoschwedischen Namen Ekenäs bekannt. Die lokale Bevölkerung spricht mehrheitlich Schwedisch.

Das Chappe ist organisatorisch eigenständig, unterirdisch wurde es mit dem Raseborg Museum verbunden. Auf zwei oberirdischen Geschossen beherbergt es mehrere Wechselausstellungen pro Jahr. Im Erdgeschoss ist neben dem Foyer auch ein vielseitig nutzbarer Veranstaltungssaal angeordnet. Darüber liegen zwei große Galerien. Teils erkerartig herausgeschobene Fenster eröffnen Ausblicke auf das beschauliche Umfeld.

Betreiberin des Museums ist eine nach Albert de la Chapelle benannte Stiftung. Chapelle war ein bekannter Humangenetiker mit großer Leidenschaft für die Kunst. Die Sammlung des 2020 verstorbenen Wissenschaftlers bildete den Grundstock des Chappe. Noch zu Lebzeiten von Chapelle fiel die Entscheidung für den Entwurf von JKMM. Das Büro war mit dem Amos Rex-Privatmuseum in Helsinki bekannt geworden und hatte zuletzt mit einem Wohn- und Stadion-Hybrid in Tampere überrascht.

Das dunkle Volumen wurde primär aus Holz errichtet. Kantlatten mit dreieckigem Querschnitt bilden die Fassade. Im Inneren sind nur die Balken der Dachkonstruktion sichtbar verblieben. Durch blechverkleidete Hauben fällt indirektes Tageslicht ein. Diese geben dem vielwinkeligen Gebäude auch im Stadtraum seinen Charakter. (sb)

Fotos: Tuomas Uusheimo


Zum Thema:

chappe.fi


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

Arcseyler | 21.03.2025 12:33 Uhr

www.

Folgerichtig holt sich der Kunsttempel wie eine Kirche das Licht aus der Vertikalen, dem leeren Himmel. Ein Raumkult

1

mies antroph | 20.03.2025 18:06 Uhr

ganz wunderbar

die richtige Mischung aus Expressivität und Zurückhaltung - und die Materialwahl und Formensprache aus dem Kontext hergeleitet.

 
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