Der ursprüngliche Auftrag an OVO Grąbczewscy Architekci aus Kattowitz sah vor, an der Hauptstraße der Kleinstadt Sohrau (auf Polnisch: Żory) einen Pavillon zu errichten. Dieser sollte in erster Linie einen repräsentativen Eindruck bei den Besuchern der Stadt hinterlassen. Dabei sollte es nicht bleiben – nach der Fertigstellung lässt sich das Projekt nicht mehr nur auf diese Funktion reduzieren.
Die Architekten merken an, wie schwierig die Suche nach einem sinnvollen Konzept war. Erst die Geschichte der Stadt brachte ihnen einen Ansatzpunkt. Sie fanden heraus, dass die Stadt nach ihrer Gründung im 12. Jahrhundert mehrmals von Bränden zerstört und danach wieder aufgebaut wurde. Somit spielt das Feuer, wenn auch in keinem positiven Sinn, eine große Rolle für die Entwicklung der Stadt Sohrau. Für den Entwurf des Pavillons, der auf einem durch Infrastruktur stark deformierten Gelände steht, sollte das Element Feuer zur zentralen Metapher werden.
Die Gestaltung beruht auf dem Zusammenspiel scheinbar willkürlich gefügter Wände, die das unregelmäßige Bild von tänzelnden Flammen ergeben. Rötlicher Kupfer als Fassadenmaterial ergänzt dieses Bild. Auch im Inneren sind die Betonwände teils mit Kupfer verkleidet, blieben zum Großteil jedoch unbehandelt. Der Boden besteht durchgehend aus Pflastersteinen, die sich im Außenraum fortsetzen.
Erst während der Bauarbeiten kam man auf die Idee, den Pavillon nicht nur als Veranstaltungs- und Informationsort, sondern im Untergeschoss auch als Ausstellunghalle zu nutzen – so entstand schließlich das Museum of Fire. Das Gelände um den Pavillon herum wird ebenfalls thematisch adäquat genutzt, wenn im Sommer wieder Artisten aus der ganzen Welt zum neunten Festival of Fire nach Sohrau kommen. (kh)
Fotos: Tomasz Zakrzewski
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Andrzej | 03.02.2015 19:45 UhrYES
So versichert ist :)