In vielen bayerischen Orten prägen zwei Gebäude das Stadtbild: die Kirche und die Brauerei. Während die berühmte Benediktiner-Abteikirche von Ottobeuren weiterhin ihre Stellung hält, wurde ein mächtiges Brauereigebäude im Ortskern größtenteils abgerissen. Auf dem entstandenen Platz ergriff die Gemeinde die Chance für eine kulturelle Nachnutzung: Hier entstand das „Museum für Zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth“. Das Museum widmet sich ganz den Arbeiten des ortsansässigen, 1940 geborenen Künstlers Kunerth, der damit zu Lebzeiten ein eigenes Museum bekommt.
Aus einem europaweiten Wettbewerb war 2009 das Stuttgarter Büro Atelier Lohrer unter Leitung von Fabian Lohrer zunächst als Zweitplatzierter hervorgegangen und dann nach einem VOF-Verfahren beauftragt worden.
Für das neue, zweigeschossige Gebäude wurde die so genannte „Hornung-Halle“ des ehemaligen Brauereikomplexes teilweise erhalten und integriert. Der Eingangsbereich soll sich durch seine bronze- und messingfarbene Fassade deutlich gegenüber dem Weiß des kubischen Baukörpers absetzen.
Zwei großformatige Verglasungen an Nord- und Ostseite, die wie Außenvitrinen ausgebildet sind, sollen den von der Rückseite kommenden Besucher neugierig machen und erste Einblicke in das Gebäudeinnere erlauben.
Der Baukörper erscheint schlicht und zurückhaltend in Weiß, Elemente wie Fenster, Türen und Außentreppen treten in den Hintergrund. Dies wird im Innenraum des Museums fortgeführt. Die Räume sind mit den Materialien Estrich, Verputz und Sichtbeton zurückhaltend gestaltet.
Im Erdgeschoss sind der Foyerbereich, funktionale Räume für den Museumsbetrieb und die Flächen für Wechselausstellungen untergebracht. Hier lassen verschiebbare, an Deckenschienen montierte Zwischenwände veränderbare Raumsituationen für verschiedene Nutzungen entstehen.
Vom Foyer aus gelangt man über eine Treppe auf die zweite Ebene und erhält auf der Galerie einen Ausblick auf die großformatigen Arbeiten von Diether Kunerth. Im Obergeschoss befindet sich die Dauerausstellung des Künstlers, untergliedert in einen hallen- und einen kabinettartigen Bereich. – Das Museum wird wird am 24. Mai 2014 eröffnet. (-tze)
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