Der „Veien Kulturminnepark“ ist einer der bedeutendsten kulturhistorischen Parks in Norwegen, er liegt etwa 70 Kilometer nordwestlich von Oslo. Hier befinden sich Siedlungsspuren, die sich bis in die Eisenzeit zurückdatieren lassen, darunter Koch- und Feuerstellen, etwa 100 Grabanlagen sowie vier Langhäuser, von denen eines rekonstruiert wurde. Der Park ist ein wichtiges Tourismuszentrum der Region und daher wurde 2007 ein Wettbewerb für ein neues Besucherzentrum und Museum ausgeschrieben. Gewonnen wurde der Wettbewerb von div.A Architekten (Oslo) und die international aufgestellten Cityförster – Netzwerk für Architektur . Das „Hringariki Museum“ ist kürzlich feierlich eröffnet worden.
Das neue Gebäude sollte auf einer kleinen Anhöhe sowohl den Eingang zum Park markieren als auch dem Besucher einen ersten Ausblick auf die Landschaft bieten. Um das Gebäude möglichst zurückhaltend in den Park einzupassen, war die „Verwendung natürlicher Materialien“ und eine „zurückhaltende, gedeckte Farbpalette“ gefordert.
Das Gebäude ist zweigeschossig, sein Untergeschoss ist in den Hang gegraben – von der Straßenseite erscheint das Museum eingeschossig. Die Architekten beschreiben das Volumen als „dynamische Winkelform“, das vor dem Haupteingang einen kleinen Platz entstehen lässt, der sich durch die großen Glasfassaden mit dem Innenraum des Foyers verbindet. Die Glasflächen zum Park hinaus mit der davorliegenden Terrasse stellen eine direkte Sichtachse zu dem rekonstruierten Langhaus her.
Zur Materialwahl schreiben die Architekten: „Der Baukörper setzt sich zusammen aus einem rückseitig eingegrabenen Betonsockel und einem ‚gefalteten‘ Band aus Corten-Stahlplatten. Es wächst am südlichen Ende des Gebäudes als Fassade aus dem Gelände, wird zum Erdgeschossboden, wird wieder Wand am nördlichen Ende des Gebäudes und faltet sich zuletzt als Dach wieder bis ans südliche Ende zurück. Durch diese Faltung spannt sich ein Zwischenraum auf, der mit einer Fassade aus liegender, dunkel gebeizter Holzverschalung und großflächigen Glaselementen gefüllt ist.“
Das Gebäude ist inzwischen eröffnet – fertig gestellt wurde es allerdings schon zu Beginn des Jahres, deswegen finden sich in unserer ausführlichen Fotostrecke auch Bilder aus dem März 2009. Dort ist auch zu sehen, welche Schneelasten das Gebäude schon bald wieder wird aushalten müssen...
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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martin | 09.09.2009 12:00 UhrNa soooo.....
...vom Hocker reisst's einen ja nicht. Stimmt, der Sockel tut weh.
Formal auch ein bisschen durcheinander, hätte durchaus klarer wirken können, auch etwas zuviel Materialmix, Corten, Beton, Glas, Holz....Schade auch, dass sich die äußere "Rauhheit" innen nicht fortsetzt, stattdessen weiße Museumlangeweile.....